Neue Lüster auf der Partymeile

Ist das etwa die Stimme von ... Uma Thurman? Aber ja doch! Und nein, das mit dem Kleckern ist nicht so ihr Ding. Wenn Mathias Scheffel, Boris Konopka und Edgar Gröber etwas angehen, dann wird ordentlich geklotzt. Über eine Million Euro haben die Clubbetreiber („Max & Moritz“) in die Hand genommen, um ihr neues Baby auf den Weg zu bringen: das „Jack Rabbit“.
Die Synchronstimme von Uma Thurman, die die Herren für eine Werbekampagne gebucht haben, dürfte da nicht so sehr ins Gewicht fallen. Dafür aber der Umbau des ehemaligen Atlantis-Kinos in der Passage an der Ecke Sonnen-/ Schwanthalerstraße.
Mehr als ein halbes Jahr haben sie gebraucht, um das Lichtspielhaus in einen Club mit zwei Tanzflächen zu verwandeln. Dass die 600 Quadratmeter bis Ende März noch ganz anders genutzt wurden, muss man schon wissen. An das Atlantis erinnern nur noch zwei mickrige Schilder über dem Eingang.
Musikalisch soll es im Jack Rabbit in die elektronische Richtung gehen, sagt Markus Binder, zuständig für das Marketing. Allerdings will man im Gegensatz zum benachbarten Harry Klein ohne aufwändiges DJ-Booking auskommen. „Die DJs sind hier nicht die Stars“, sagt Binder, „mitunter“ sollen hier aber „die angesagtesten DJs der Stadt an den Turntables stehen“.
Wie man sich genau von der zahlreichen Konkurrenz auf der so genannten Partymeile unterscheiden will? Edgar Gröber sagt, er wolle die „Über-Zwanzigjährigen“ ansprechen. Er hat eine „Lücke zwischen den kleinen Clubs und den Großraumdiskotheken“ ausgemacht und sagt: „Jede Stadt verträgt gute Clubs.“
Das Jack Rabbit haben er, Scheffel und Konopka nach einem Lokal in Quentin Tarantinos Film „Pulp Fiction“ benannt. Was nun aber nicht heißt, dass es in dem Club so abgefahren aussieht wie im „Jack Rabbit Slim’s“, in dem Vincent Vega (John Travolta) und Mia Wallace (Thurman) zu Abend essen – in einem 50er-Jahre-Auto.
In dem Münchner Laden dominieren dunkle, raue Wände, die, wenn sie angestrahlt werden, golden schimmern sollen. Die Bars sind mit bronzenen Spiegeln verziert, auf der Empore warten braune Ledersessel, und auf dem Weg zur Toilette hinter dem DJ-Pult steht eine alte Badewanne als Waschbecken.
Entworfen hat das Interieur die Berliner Szene-Designerin Laura Rave. Sie ist vor allem auf die vier je 200 Kilogramm schweren Lichtboxen stolz, die mit 166 einzeln ansteuerbaren Halogenlampen ausgestattet sind und die sie schlicht „Lüster“ nennt.
Die hängen auch beim Pressetermin am Dienstag schon, als das Jack Rabbit noch an eine große Baustelle erinnert. „Ein Club, der Tage vorher fertig ist, wird nichts“, sagt Binder.
Schwanthalerstraße 2, Opening heute, Eintritt: 7 Euro