Neue Lachszucht tut Schörghuber weh
Bilanz 2012: Große Bauprojekte und ein 30-Millionen-Verlust im Bereich Seafood bestimmten das Geschäftsjahr
MÜNCHEN Dieser Fisch liegt Klaus Naeve schwer im Magen. Die eigentlich „zufriedenstellende” Bilanz des Geschäftsjahres 2012 wurde ihm von Verlusten bei der Lachszucht gründlich verhagelt. „Das hat richtig weh getan, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Schörghuber Gruppe beim Pressegespräch. Knappe 30 Millionen Euro VeVerlust beim Seafood steckt auch der Bau- und Brauereiriese nicht so einfach weg.
Der Grund für das Minus: Die Preise für Lachs waren auf dem Weltmarkt eingebrochen, weil plötzlich zu viel von dem Fisch auf den Markt gelangte. Aber es habe auch eigenes Missmanagement gegeben, wie Naeve einräumte. „Das tut besonders weh.” Inzwischen seien die Strukturen verändert worden.
Die Unternehmensgruppe will aber an dem neuen Geschäftsfeld festhalten. „Weil wir der Meinung sind, dass der Markt sich langfristig entwickelt”, erklärte Naeve. Schon in diesem Jahr hofft man, auch mit der Lachszucht wieder Gewinne machen zu können. „Mit ein bisschen Glück”, wie Naeve sagt.
Im Gesamtkonzern mit seinen 6300 Mitarbeitern ging der Überschuss im Jahr 2012 um mehr als 40 Millionen auf 59 Millionen Euro zurück. Hotel- und Brauereigeschäft verliefen stabil. Der Umsatz legte vor allem durch große Bauprojekte um 42 Prozent auf 673 Millionen Euro zu.
Die sollen nach ihrer Fertigstellung durch Mieteinnahmen und Verkäufe neuen Gewinn abwerfen. So wird das Joseph-Pschorr-Haus (Sport Scheck, Forever 21, Mango) im Oktober seine Pforten öffnen.
Die WelfenHöfe sind schon fertig. 417 Wohnungen sind hier entstanden. Und mit unter 5000 Euro pro Quadratmeter im Schnitt nicht einmal zu teuer – für Münchner Verhältnisse.
Neue Projekte: Vom Donisl am Marienplatz bleibt nur die Fassade. Das Aushängeschild der Hacker-Pschorr-Brauerei wird bis 2015 gründlich saniert. In der Bayerstraße entsteht bis 2015 ein neues Hotel. Für Geschäftsreisende, die weniger Wert auf ein opulentes Frühstück legen, erklärt Naeve. „So wie ich selber.”
Das vielleicht größte Projekt der Schörghuber Gruppe ist noch Zukunftsmusik. 1200 bis 1400 Wohnungen sollen am Nockherberg entstehen. Baubeginn 2018, Einzug der Mieter: 2020.
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