Neue Kostenrechnung: Lohnt sich das Pendeln nach München wirklich? Eine Näherung
München – Die Landeshauptstadt München ist der größte Pendlermagnet in Deutschland. Warum das so ist, zeigt eine aktuelle Studie der Onlineplattform Cuponation. In der wird untersucht, ob sich das Arbeiten in einer Stadt, in der man nicht wohnt, wirtschaftlich überhaupt rechnet. Dazu werden die durchschnittlichen Miet- und Anreisekosten zum Arbeitsplatz in den verschiedenen Städten direkt verglichen. Für München lässt die bundesweite Studie zwei Rückschlüsse zu.
Pendeln lohnt sich, aber nicht für Autofahrer
Ausgangsbasis ist München. Hier zahlt der Arbeitnehmer eine Miete von durchschnittlich 1.322 Euro, benötigt 15 km Anreise zur Arbeit und muss dafür entweder 272,32 Euro pro Monat mit dem PKW zahlen, oder 54,50 Euro mit dem öffentlichen Nahverkehr. Wie sich diese Preise errechnen, ist weiter unten aufgeführt.
In der aufgeführten Grafik werden die anfallenden Kosten direkt verglichen. Auffällig ist, dass sich das Pendeln aus allen fünf Städten lohnt, vorausgesetzt man fährt öffentlich. Nur von Erding aus ist die Anreise mit dem Auto im gesamten minimal günstiger, als in München zu wohnen und öffentlich zu fahren. Aus allen anderen Städten ist es teurer mit dem Auto zu pendeln, als in der teuren Landeshauptstadt zu leben.
Am meisten lohnt sich die Anreise nach München aus:
Augsburg. Laut der Studie sparen sich die Augsburger am meisten Geld: Im Durchschnitt 447 Euro im Monat. Danach kommt Landsberg mit 429,50 Euro und Erding mit über 423 Euro. Auch in puncto Fahrzeit sind die Fuggerstädter am besten dran. Nur 32 Minuten dauert die Bahnfahrt. Damit liegt Augsburg vor Ingolstadt (37 Minuten), Landshut (47 Minuten), Erding (51 Minuten) und Landsberg (1 Stunde und 23 Minuten).
Apropos Zeitersparnis: Auch für Münchner lohnt sich der Nahverkehr. Laut Studie sparen sich Münchner mit Bahn und Öffentlichem Nahverkehr mit Hin- und Rückweg im Durchschnitt zwischen 24 und 56 Minuten.
So wurde die Kostenrechnung aufgestellt: Als Referenz wurde eine Wohnung mit drei Zimmern und einer Größe zwischen 60 und 70 m² genommen, die Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz auf maximal 130 km festgelegt. Für den Vergleich der Pendler, die diesen Weg mit dem Auto zurücklegen, wurde die Fahrtkostenrechnung 2017 des ADAC, die die durchschnittlichen Kosten für Wenig-, Normal und Vielfahrer inklusive Laufleistung, Wertverlust und Verschleiß zusammengestellt hat, zugrunde gelegt.
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