Neue Kneipenregel: Jetzt darf man bis Mitternach draußen sitzen
Die Stadt will die Regeln für Kneipen lockern. Im Sommer soll man künftig bis 24 Uhr sein Bier draußen trinken können.
Als richtiges Feierbiest ist KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle nicht bekannt – aber ein Einsehen mit den lebenslustigen Münchnern hat er trotzdem: In den Sommermonaten sollen Lokale ihre Gäste deshalb künftig bis Mitternacht draußen bewirten dürfen. Diese neue Regelung will Blume-Beyerle heute dem Stadtrat vorschlagen.
Das Kreisverwaltungsreferat reagiert damit auf einen erfolgreichen Probelauf im vergangenen Jahr. Da mussten die Kneipen und Gaststätten die Leute zeitweise auch erst um 24 Uhr nach drinnen bitten. Das erstaunliche Ergebnis des Testversuchs: Die Zahl der Beschwerden wegen Lärmbelästigung hielt sich offenbar in Grenzen. Die Polizei verzeichnete jedenfalls keinen signifikanten Anstieg der Einsatzzahlen.
Zwar gehen einige im Rathaus davon aus, dass der allgemeine WM-Taumel die Toleranz der Münchner nicht unwesentlich befördert habe. Auch sei 2014 nicht sonderlich gesegnet gewesen mit wirklich sternenklaren Sommernächten. Allgemein aber befürworten die meisten Stadträte eine Verlängerung der Freischankzeiten.
Voraussichtlich kann man in München heuer also erstmals regulär bis Mitternacht draußen Bier trinken und Cocktails schlürfen – wiederum allerdings nur in den Sommermonaten. Die neue Regelungen soll für Juni, Juli und August, sowie an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen gelten. Anders als im vergangenen Jahr gilt die Regel dieses Mal jedoch nicht nur für Freischankflächen auf Gehwegen, sondern auch für Wirtsgärten auf Privatgrund, die zur Straße hinzeigen.
Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband ist natürlich begeistert von so viel Freizügigkeit. „Die neue Wochenendregelung fördert den Münchner Charme einer pulsierenden Stadt“, heißt es dort. Und auch Blume-Beyerle gibt sich zuversichtlich, dass es auch künftig keine Beschwerden wegen nächtlicher Ruhestörungen geben wird. Schließlich entsprächen die längeren Öffnungszeiten, so der KVR-Chef, der Lebenswirklichkeit der Münchner.