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Neue Innenstadt-U-Bahn für München: Diese Bahnhöfe könnten eingespart werden

Die U9 soll eines Tages die Münchner Freiheit mit dem Hauptbahnhof und der Implerstraße verbinden. Doch die Finanzierung ist immer noch nicht gesichert. Warum die MVG jetzt an einem Plan B bastelt. Und warum der besonders die Wiesn und die Schwabinger beträfe.
Felix Müller
Felix Müller,
Carmen Merckenschlager
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Auch Baumaßnahmen an U-Bahnhöfen sind vorgesehen.
Auch Baumaßnahmen an U-Bahnhöfen sind vorgesehen. © Ralph Peters (www.imago-images.de)

München - Stolz war man bei der MVG und an der Stadt-Spitze, als man im März 2023 auf die Theresienwiese lud. Erste Vermessungsarbeiten für den U-Bahnhof Esperantoplatz wurden vorgestellt. Jenem Zukunftsbahnhof, der ab den 2040er Jahren zur Wiesn-Zeit eine große Entlastung für die Station Theresienwiese sein soll.

Dann, wenn endlich die Innenstadt-Linie U9 etwas Entlastung für die chronisch überfüllten Innenstadt-Linien bringen soll. Wenn sie denn kommt. Denn ob die U9 finanziert werden kann, ist weiter offen. Und selbst wenn, ist nicht mehr sicher, ob dann auch an der Theresienwiese ein zweiter U-Bahnhof entsteht.

Auch Baumaßnahmen an U-Bahnhöfen sind vorgesehen.
Auch Baumaßnahmen an U-Bahnhöfen sind vorgesehen. © Ralph Peters (www.imago-images.de)

Denn MVG-Chef Ingo Wortmann erklärt in einem AZ-Interview, dass dieser in einer Spar-Version der Linie nicht mehr auftauchen würde. Und dass noch ein weiterer Bahnhof auf der Kippe steht. Mit dem Baubeginn für die U9 wird Anfang der 30er Jahre gerechnet, bis dann die ersten U-Bahnen zwischen Schwabing und Sendling rollen, soll es nach dem Zeitplan der Stadt bis in die 40er Jahre dauern. Die neue U-Bahn wird dann auf 10,5 Kilometern Länge die Münchner Freiheit via Elisabethplatz und Pinakotheken mit dem Hauptbahnhof verbinden, so hieß es stets.

Bahnhöfe einsparen hat nicht nur Geld-Vorteile, findet der MVG-Chef

Im weiteren Verlauf geht es dann über den Esperantoplatz zum Neubau der zusammengelegten U-Bahn-Stationen Implerstraße/Poccistraße. U-Bahnhöfe einsparen? Hätte nicht nur Geld-Vorteile, findet der MVG-Chef. Doch ob es wirklich so weit kommt? "Für eine Förderung muss der verkehrliche Nutzen höher sein als die Kosten", sagt Ingo Wortmann der AZ. "Das wird entsprechend berechnet." Um überhaupt eine Förderung zu bekommen, müssten die Baukosten sinken. "Weil mehr Verkehr als berechnet, werden wir nicht bekommen."

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U9 Münchner Freiheit-Hauptbahnhof-Implerstraße: Kommt eine Light-Version?

Soweit ist das Experten bekannt. Überraschend aber ist, dass Wortmann ganz konkret über eine mögliche Light-Version der U9 als Konsequenz aus dem Kosten-Dilemma spricht. "Wir diskutieren aktuell, ob wir uns den Bahnhof am Elisabethplatz oder den Bahnhof am Esperantoplatz sparen", sagt er. Am Ende könnte es also tatsächlich eine Light-Version werden? "Genau", antwortet Wortmann. "Das hätte auch den Vorteil, dass die Strecke schneller zurückgelegt wird."

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  • Lindemann vor 11 Stunden / Bewertung:

    Kümmert euch lieber verstärkt um den Münchner Westen, fährt keine S-Bahn, weiss man nicht wie man in die Stadt und zurück fahren soll! Die 19er fährt auch nicht mehr nach Pasing, keine Chance! Laimer Platz und Großhadern sind die westlichsten U-Bahnhöfe, der Witz schlechthin!

  • ESC-Gast am 14.04.2025 07:58 Uhr / Bewertung:

    Die Planungs- und Bauzeiten sind mittlerweile so lang, dass man Glück haben muss, den Betrieb noch mitzuerleben, auch wenn man noch gar nicht so alt ist. Bis die U9 mal fährt (so in ca. 20 Jahren, wenn überhaupt), sollte man die 23er von der Münchner Freiheit über Franz-Joseph- und Barerstraße zum Stachus verlängern, das wäre etwas Entlastung für die U3/6. War schon geplant, aber das hat man jetzt erst mal wieder eingestellt, weil die Nordtangente wegen fadenscheinigen Gründen blockiert wird. So wird das nichts mit der Verkehrswende.
    Pocci- und Implerstraße sollen durch einen neuen Bahnhof dazwischen ersetzt werden, weil der Bahnhof Poccistraße so weit unten ist und aufwendig saniert werden müsste, das wäre wesentlich teurer als ein Neubau.

  • Dugi am 14.04.2025 07:03 Uhr / Bewertung:

    Mal abwarten, ob die U9 nicht ein Schildbürgerstreich wird. Was ist das überhaupt für eine Planung, wenn man heute schon absehen kann, dass man auf die Bahnhöfe an der Wiesn und am Elisabethplatz verzichten kann? Planung nach dem Motto "Wünsch dir was" ?
    Für micht seit jeher unverständlich dieser Münchner Ansatz möglichst alles immer durchs Zentrum zu pressen. Was nicht zum Hauptbahnhof fährt muss zum Marienplatz und umgekehrt. So kommts einem jedenfalls vor. Und jetzt stellt man fest, es ist teuer und der Nutzen gering ist gering.
    Vernünftig wärs, den Bahnhof Theresienwiese auszubauen. Das ist zu Wiesnzeiten fast lebensgefährlich. Der müsste eigentlich mindestens Dimensionen wie die U-Bahnstationen Olympiazentrum, Hauptbahnhof oder Münchner Freiheit haben. Also 4-gleisig, breitere Plattfomen und sinnvollerweise Türen zu den Gleisen. So ist das Ding eine totale Fehlplanung.
    Ob die U9 2045 fährt? Ich glaubs nicht. Wer weiß ob ich die noch erlebe. Eigentlich könnte sie mir egal sein.

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