Neue Flaniermeile für München

MÜNCHEN - Die Innenstadt-Flaneure könnten demnächst ein neues Territorium bekommen: Die Rathaus-SPD will prüfen lassen, ob der nördliche Teil der Sendlinger Straße in eine Fußgängerzone verwandelt werden kann.
Einen entsprechenden Antrag hat Fraktions-Chef Alexander Reissl gestern gestellt. „Es geht in der Straße jetzt schon ziemlich eng her“, begründet er seinen Vorstoß.
Und nach der Umgestaltung des Areals des Süddeutschen Verlags werde der Fußgänger- Verkehr gewiss noch zunehmen. Deswegen soll jetzt geklärt werden, ob die Autos zwischen Färbergraben und Hackenstraße aus der Sendlinger Straße verbannt werden können. Oder ob eine solche Umwandlung größere Probleme – zum Beispiel für den Lieferverkehr – mit sich brächte. „Bei uns rennt Herr Reissl damit offene Türen ein“, reagierte Grünen-Fraktionschef Sigi Benker auf den Antrag.
„Wir begrüßen den Antrag“
Schon lange sei über die neue Fußgängerzone nachgedacht worden. „Wir gehen fest davon aus, dass die Realisierung möglich ist.“ Nicht nur beim Koalitionspartner stößt der Vorschlag auf offene Ohren. Auch die Geschäftsleute sind davon angetan. „Das wäre eine Aufwertung für die Geschäfte“, meint Wolfgang Fischer von City Partner. Ein großes Problem für den Lieferverkehr sieht er nicht. „Wir begrüßen den Antrag.“ Im Herbst rücken die Bagger in der Sendlinger Straße an, dann beginnt die Umgestaltung des Areals der Abendzeitung und der Süddeutschen Zeitung. Dort soll Platz für neue Geschäfte, Büros, Restaurants und Wohnungen geschaffen werden.
Für 2010 ist dann der Innenausbau der Gebäude vorgesehen. „Wenn die Fußgängerzone gleichzeitig mit der Fertigstellung der Neubebauung realisiert werden soll, dann muss man jetzt damit beginnen“, sagt Stadtrat Reissl. Ab 2011 könnte die Sendlinger Straße dann der Kaufinger und Neuhauser Straße Konkurrenz machen – als neue Flaniermeile für Fußgänger.
Julia Lenders