Neue Ermittlungen gegen Münchner Pegida-Chef

Körperverletzung: Heinz M. schubst eine 75-Jährige – sie muss ins Krankenhaus.
von  NK
Wurde handgreiflich: Pegida-Vorstand Heinz M.
Wurde handgreiflich: Pegida-Vorstand Heinz M. © Petra Schramek

München - Gerade erst wurde Münchens Pegida-Chef Heinz M. zu einer Geldstrafe von 2100 Euro verurteilt, weil er bei einer Demonstration im Oktober den Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels mit den Worten „Wollt ihr den totalen Krieg?“ zitiert hatte  – jetzt ermittelt die Polizei erneut gegen den 55-Jährigen: diesmal wegen Körperverletzung. Weil der Rechtspopulist auf eine 75-Jährige losgegangen ist.

Warum M. die Seniorin attackierte, ist unklar. Laut Polizei ging sie völlig unbeteiligt am Infostand der Pegida auf dem Marienplatz vorbei, als M. sie plötzlich so heftig schubste, dass sie über eine Metallkiste stolperte und zu Boden ging. Die alte Dame erlitt dabei Platzwunden an Stirn und Nase und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Pegida-Chef erneut auffällig

Laut Polizei hatte M. offenbar gedacht, die Seniorin habe den Stecker der Lautsprecheranlage ziehen wollen. Eine Rechtfertigung für seinen Ausraster ist das natürlich nicht. „Wir ermitteln wegen Körperverletzung“, so ein Polizei-Sprecher zur AZ.

"Der Vorfall zeigt leider erneut, mit wem wir es bei Pegida in München zu tun haben. Die Organisation driftet immer weiter ins Rechtsextreme ab und wird zunehmend radikaler", sagt SPD-Stadtrat Christian Vorländer. "Es gehört schon einiges an Rohheit dazu, eine ältere Dame so zu schubsen, dass sie sich dabei verletzt. Wir möchten gerne vom Kreisverwaltungsreferat wissen, ob die Stadt nach dem brutalen Übergriff Konsequenzen ziehen kann."

Zumal es weitere Vorwürfe gegen Heinz M. gibt. Das Landeskriminalamt ermittelt seit 2012 im Auftrag des Generalbundesanwalts gegen den Pegida-Funktionär. Der Vorwurf lautet in diesem Fall: Verdacht auf Bildung einer terroristischen Vereinigung.    

 

 

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