Neue Durchschnitts-Miete: 16,26 Euro/qm!

Wer in München eine Wohnung sucht, muss laut Immowelt im Schnitt 16,26 Euro/qm auf den Tisch legen. Die AZ erklärt, warum die Mieten in der Landeshauptstadt so massiv steigen.
von  Anne Kostrzewa

Wer in München eine Wohnung sucht, muss laut Immowelt im Schnitt 16,26 Euro/qm auf den Tisch legen. Die AZ erklärt, warum die Mieten massiv steigen.

München - Sie planen einen Umzug? Dann sollten Sie schnell die Kisten packen – günstiger wird’s vorerst nimmer. Im Gegenteil. Die Preise steigen im Monatstakt.

Das zeigt der aktuelle Mietspiegel des Wohnungsportals Immowelt: Im ersten Quartal 2013 lag der Quadratmeterpreis der angebotenen Wohnungen noch bei 14,20 Euro. Heuer waren es schon 15,10 Euro/qm im ersten Quartal, eine Erhöhung um 6 Prozent.

Und es geht ungebremst nach oben: Der Durchschnittspreis für April lag laut Immowelt schon bei 16,26 Euro/qm. Am teuersten sind kleine Wohnungen bis 40 Quadratmeter. Hier sind bei Neuvermietung laut Immowelt im Schnitt 20 Euro pro Quadratmeter fällig!

München führt also weiterhin ungeschlagen die Liste der teuerste deutschen Städte an. Auf Platz zwei folgt Frankfurt am Main mit 12,80 Euro/qm. Die Bankenmetropole am Main wird so schnell nicht aufholen können.

„Die Vermieter verlangen, was sie kriegen können“, sagt Anja Franz vom Mieterverein. „Einige lösen die Mietverträge sogar vorzeitig auf und zahlen den Mietern dafür eine Abfindung, damit sie teurer neu vermieten können. Das Geld holen sie mit der Mieterhöhung locker wieder rein“, meint Franz.

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Mitverantwortlich für diese „krasse“ Entwicklung könnte laut Franz auch die geplante Mietpreisbremse sein. Der Gesetzentwurf sieht bei Neuvermietungen eine Deckelung der Mieterhöhung bei 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete (Mietspiegel) vor. Noch können Vermieter selbst entscheiden, wie viel sie bei Neuvermietungen auf die bislang verlangte Miete draufschlagen.

Und genau hier liegt der Haken: Der Gesetzentwurf schützt Vermieter, indem er nicht von ihnen verlangt, nach Verabschiedung der Mietpreisbremse weniger zu verlangen als vorher – auch wenn die Miete vorher über zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete lag.

Heißt für Vermieter: Wer jetzt neu vermietet und nochmal saftig die Preise erhöht, ist aus dem Schneider, wenn die Mietpreisbremse zum Tragen kommt. Nach Vorstellung des Bundesjustizministeriums soll es im kommenden Jahr soweit sein.

Aber auch schon jetzt seien die steigenden Mieten kaum mehr aufzuhalten, sagt Anja Franz: „Es gibt ja keine Ausreißer nach unten. Mieter haben keine Alternative mehr. Sie müssen die teuren Angebote akzeptieren, wenn sie nicht ins Umland ziehen wollen.“

 

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