Neue Dienstkleidung: Juckende Klinik-Leiberl

Das Klinikum der LMU schafft für 6000 Mitarbeiter neue Dienstkleidung an. Dumm: Bei einigen lösen die Kittel allergische Reaktionen aus.
Nina Job |
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Rund 500 000 Patienten werden jährlich im Universitätsklinikum Großhadern (Foto) und im Campus Innenstadt behandelt.
AZ-Archiv Rund 500 000 Patienten werden jährlich im Universitätsklinikum Großhadern (Foto) und im Campus Innenstadt behandelt.

München - Besonders flusenarm, antistatisch und mit DIN Norm und Ökotex-Standard 100 bestens geeignet für „sensible, hoch qualifizierte Klinikbereiche“ – die neue Kleidung für die 6000 Mitarbeiter im Klinikum der LMU sollte eine echte Verbesserung bedeuten zu den früheren, teils schon recht abgetragenen Kitteln aus einem Baumwoll-Polyester-Gemisch.

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Seit Anfang Dezember werden alle Mitarbeiter mit der neuen Dienstkleidung ausgestattet. Zusätzlich zu den Farben grün für die Intensiv-Abteilungen und weiß, gibt es nun auch rote Kittel für den OP-Bereich. Doch eine Verbesserung ist die neue Kleidung aus einer technischen Mikrofilament-Faser offensichtlich nicht für alle – ganz im Gegenteil. Mitarbeiter klagen, seitdem sie die neuen Leiberl auf der Haut tragen, über Juckreiz, Rötungen und Pickel.

„Ich muss mich ständig kratzen. Wenn ich mich nicht mit Fenistil einschmiere, kann ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren“, sagte eine Mitarbeiterin zur AZ. Im Personalrat standen die kratzenden Leiberl bereits auf der Themenliste.

„Gemeldet haben sich bislang maximal fünf Mitarbeiter“, sagt Kliniksprecher Philipp Kreßirer. Nach AZ-Informationen ist die Zahl derer, die unter Haut-Irritationen leiden, jedoch deutlich höher.

Was die Ursache ist, darüber können die Betroffenen nur mutmaßen. Das Gewebe Mikrofilament wird laut Kliniksprecher in Italien hergestellt, die eigentliche Kleidung in Deutschland genäht. Das Klinikum habe bisher sehr gute Erfahrungen mit diesem Gewebe gemacht.

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Das Material ist in einigen Abteilungen bereits seit acht Jahren in Gebrauch – nämlich im OP, Intensiv und Röntgen. „Die komplette Umstellung auf Mikrofilament erfolgte aufgrund der aktuellen Hygieneanforderungen und auch wegen der hohen Nachfrage der Pflegekräfte nach Textilien aus Mikrofilament“, sagt Kliniksprecher Kreßirer.

Möglicherweise hat es etwas mit der externen Wäscherei zu tun. Philipp Kreßirer: „Die Wäsche wird bereichsbezogen und nicht mehr wie bisher personenbezogen gelagert und in einer externen Wäscherei gereinigt. Dies geschieht nach einem zertifizierten Verfahren.“

Bei neuer Kleidung befinden sich aber häufig noch Farb- und Stärkerückstände im Gewebe. So ist die Klinik-Kleidung offenbar mit einer Chemikalie gegen Schimmelbildung behandelt worden. „Bis alle Rückstände draußen sind, muss die Kleidung bis zu zehn Mal gewaschen werden“, sagt Philipp Kreßirer. Die Mitarbeiter, die sich beschwerten, bekamen nun erst einmal Dienstkleidung aus dem alten Bestand.

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