Neue Details zum Banküberfall in Obermenzing: Mitarbeiterin an der Hand verletzt

München - Aktuell findet am Rüttenauerplatz in Obermenzing ein größerer Polizeieinsatz statt. Ein Großteil der Beamten ist bereits abgezogen. Aber die Spurensicherung ist noch weiterhin vor Ort. Die Polizei informierte auf X, vormals Twitter über den Einsatz. "Wir gehen von einem Banküberfall aus. Der Täter ist aktuell flüchtig. Daher sind wir mit zahlreichen Einsatzkräften im Umfeld."
Überfall auf Genossenschaftsbank in Obermenzing: Großeinsatz der Polizei
Laut ersten Informationen der Polizei wurde die Genossenschaftsbank in Obermenzing in der Früh überfallen, etwa um 8.20 Uhr ging der Notruf ein. Einer oder mehrere Täter sind auf der Flucht und eine Großfahndung läuft.
Nach aktuellstem Stand wurde "eine Mitarbeiterin (22) der Bank dazu genötigt, Bargeld auszuhändigen", sagt Polizeisprecher Ralf Kästle. Sie sei auch bedroht worden. Mit welcher Art von Waffe, kann die Polizei noch nicht sagen. Die 22-Jährige stehe weiterhin unter Schock und könne kaum vernommen werden.
Um wieviel Bargeld es sich dabei gehandelt habe, sei noch unklar. Entgegen erster Informationen wurde die Bankmitarbeiterin bei dem Überfall doch verletzt – und zwar an der Hand. Sie sei weiterhin in einer Klinik.
Inzwischen konnte die junge Mitarbeiterin zumindest im Groben beschreiben, was passiert ist. Zu verwendeten Waffen oder gefallenen Schüssen gibt die Polizei weiterhin keine näheren Informationen.
Ein Augenzeuge sagte der AZ, dass er die 22-Jährige gesehen habe, als sie aus der Bank in den Krankenwagen begleitet wurde. Sie habe "völlig fertig gewirkt und geweint".

Polizisten haben Anwohner und Passanten befragt, die eventuell etwas mitbekommen haben. Eine Mitarbeiterin der Bäckerei schräg gegenüber könnte dabei hilfreich sein. Sie deutet an, dass sie den oder die Täter gesehen habe, wolle aber zuerst eine offizielle Aussage bei der Polizei machen.
Was den Beamten bei der Fahndung eventuell auch helfen könnte: Gleich neben der Bank ist der Wochenmarkt, der schon um 6 Uhr in der Früh mit dem Aufbau begonnen hatte.
Der Überfall scheint gut geplant gewesen zu sein
Obsthändler Tuncay ist jeden Freitag am Wochenmarkt. Der junge Mann reist mit Dutzenden Kisten Bodensee-Äpfeln jeden Freitag an und baut ab 6 Uhr auf. Er habe aber gar nichts mitbekommen vom Banküberfall: "Gegen 8 Uhr war alles wie immer", sagt er. "Plötzlich kamen sehr viele Polizisten an, danach sah ich, wie die völlig aufgelöste Bankmitarbeiterin in einen Rettungswagen begleitet worden ist."
Ingesamt wirkt es so, als hätten die Täter ihre Tat sehr genau geplant und eventuell die Bank lange ausgespäht. Dass sie nicht einmal vor einem wöchentlichen Markt mit wenigen Metern Abstand mit Hunderten Kunden zurückschreckten und kaum Aufmerksamkeit erregten, deutet ebenfalls darauf.
Ein Anwohner hat sich laut AZ-Reporter bei der Polizei erkundigt, ob auch die Safes im Keller der Bank betroffen seien, denn dann müsse er sich Sorgen um den Schmuck seiner Frau machen. Das konnte die Polizei aber zu seiner sichtlichen Erleichterung verneinen.
Ein weiterer Anwohner, mit dem die AZ gesprochen hat, ist ehemaliger Sparkassenmitarbeiter und laut eigenen Angaben selber Kunde bei der überfallenen Bank. Er sei erstaunt, dass überhaupt noch jemand Banken ausraube. "Als ich noch nicht in Rente war, ging die Zahl an Banküberfällen schon signifikant zurück", sagt der Mann.
Anwohner: "Wer raubt denn heutzutage eine Bank aus?"
Die Banken hätten grundsätzlich weniger Bargeld im Haus und es gebe viele neue Methoden, um das Geld zu sichern. Er selber habe aber vom Überfall am Freitagmorgen nichts mitbekommen, auch deshalb, weil er ausnahmsweise mal etwas später, nämlich nach neun Uhr aufgewacht sei.

Solche Banküberfälle seien "eher ungewöhnlich", sagte auch Polizeisprecher Kästle. Man werde hoffentlich bald zu einem Ermittlungsergebnis kommen. Die Fahndung laufe auf Hochtouren.
Update: Laut den neuesten Infos aus der Münchner Polizei-Pressestelle waren zwei Mitarbeiter in der Bank, als der Überfall kurz nach 8 Uhr begann. Aber der Kollege der überfallenen 22-Jährigen habe den Raub nicht bemerkt. Erst später habe er seine an der Hand verletzte Kollegin aufgefunden und den Notruf gewählt.
+++ Weitere Informationen folgen +++