Neue Chance für das Semesterticket
MÜNCHEN - Jetzt könnte es zur Ur-Abstimmung an der Uni kommen – oder es gibt doch noch ein günstiges Semester-Abo.
In die Debatte um ein MVV-Semesterticket für Studenten kommt wieder Bewegung. Im Juli hatten die MVV-Gesellschafter eine verbilligte Fahrkarte noch abgelehnt. Vor allem der Freistaat hatte dagegen Front gemacht. Doch im Zug der Landtagswahl wollte Uni-Minister Thomas Goppel (CSU) nichts mehr von den Ablehnungsgründen der Wirtschaftsministerin Emilia Müller wissen.
Kehrtwende im Stadtrat
Nachdem auch OB Christian Ude (SPD) gegen ein Semesterticket gestimmt hatte, versucht der Stadtrat jetzt eine Kehrtwende – wobei im MVV-Aufsichtsrat auch die Landkreise und der Freistaat sitzen. Die CSU setzte durch, dass sich die städtischen Vertreter im MVV noch einmal für ein Semesterticket einsetzen sollen. Das soll auf der Basis eines „Solidarmodells“ geschehen: Bei dem muss dann jeder Studierende 189 Euro im Semester zahlen – ob er MVV fährt oder nicht. Der Freistaat lehnte das ab: Ein Solidaritätsbeitrag dürfe höchstens 45 Euro pro Semester ausmachen.
Die Studenten sollen entscheiden
Stadtrat Nikolaus Gradl (SPD) regt an: Dann sollen die Studenten in einer Ur-Abstimmung entscheiden, ob sie das wollen. Eine zweite Variante wäre ein Sockelbetragsmodell: Nach dem müsste jeder Student zwischen 28 und 45 Euro im Semester zahlen und zusätzlich ein Ticket zwischen 218 und 170 Euro kaufen.
Dauerkarten im billigeren Abo
Als Alternative schlägt der Stadtrat vor, endlich auch die Dauerkarten für Schüler, Studenten und Azubis im verbilligten Abo anzubieten, wie die Isarcard, bei der man zwölf Monate fährt und zehn Monate bezahlt. Gradl: „Das sollte es auch semesterweise als Halbjahresabo geben. Also für viereinhalb Monate zahlen und sechs Monate fahren.“
Willi Bock
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