Neue Abstellplätze: Mehr Platz für Radl
Die Stadt baut 1554 neue Abstellplätze – es sollen 2356 werden. Das kostet insgesamt 370000 Euro. Auch Autoparkplätze müssen weichen: Statt 24 Pkw-Parkplätzen gibt’s 212 für Fahrräder.
MÜNCHEN Für Radlfahrer und Fußgänger ist es ein Ärgernis: Die einen finden keinen Platz, um ihr Fahrrad abzustellen, weil alle erlaubten Abstellflächen überfüllt sind. Die anderen ärgern sich, wenn wild abgestellte Radl die Gehwege blockieren. Deshalb geht die Stadt jetzt in die Offensive.
„Fahrradstellplatzkonzept“ ist das sperrige Wort dafür. Dahinter steckt, dass die Stadt langfristig in drei Schritten neue Abstellplätze fürs Radl schafft. In der ersten Phase geschieht das an 20 von 61 untersuchten Plätzen: Dort werden jetzt 1154 Radlparkplätze geschaffen. 2356 sind insgesamt in der Planung. Gesamtkosten: 370000 Euro.
Zu den ersten 20 Plätzen gehören: Herzog-Wilhelm-Straße, Eisenmannstraße, Sendlinger Straße, Sendlinger-Tor-Platz, Sonnenstraße, Stachus, Tal, Viktualienmarkt, Klenzestraße, Lindwurmstraße, Türkenstraße, Augustenstraße, Schleißheimer Straße, Hohenzollernplatz, Rosenheimer Platz, Weißenburger Straße, Max-Weber-Platz, Rotkreuzplatz und Knorrstraße. Bestimmte Brennpunkte bekommen langfristig mehr Plätze, als die Gutachter jetzt vorschlagen. Das sind: Hohenzollernplatz, Viktualienmarkt, Weißenburger Straße, Sendlinger Straße.
„Auch die Qualität der Stellplätze wird sich weiter verbessern“, loben die Rathaus-Grünen, die das Projekt mit angestoßen haben. Die bisherigen Vorderrad-Klemmständer werden nacheinander abgebaut (insgesamt 287). Künftig gibt es diebstahlsichere, rahmenabschließbare Ständer.
Die Gutachter haben noch weitergehende Ideen, die die Stadt auch langfristig umsetzen will: 24 Auto-Stellplätze in 212 Radlparkplätze umzuwandeln. Das sind: Schleißheimer Straße zwei Kfz- gegen 16 Fahrradstellplätze, Hohenzollernplatz zwei gegen 16 und Weißenburger Straße drei gegen 27. Oder: An Baumgräben Anlehnbügel für Räder installieren. Oder: An Hauswänden Handläufe anbringen, an denen man Radl festmachen kann. Schließlich die immer wieder gewünschten Fahrradparkhäuser. Willi Bock