Neubauten in München: Statt Grün gibt es künftig mehr Beton

Der Stadtrat lockert die Freiflächenverordnung für Bauprojekte
von  Florian Zick
Künftig gibt es bei neugebauten Gebäuden in München außenrum weniger Grün.
Künftig gibt es bei neugebauten Gebäuden in München außenrum weniger Grün. © dpa

Der Stadtrat hat am Mittwoch mit seiner schwarz-roten Mehrheit die Vorschriften für den Grünflächen-Anteil bei Neubauten gelockert. Künftig müssen bei Bauprojekten nur noch 15 Quadratmeter Grünfläche pro Hausbewohner eingeplant werden. Bislang war mehr als das Doppelte an Grün vorgeschrieben, nämlich 32 Quadratmeter.

Die Große Koalition will mit dieser Maßnahme ermöglichen, dass in der enger werdenden Stadt dichter gebaut werden kann. „Wir brauchen den Platz nun einmal für Wohnungen“, sagt Walter Zöller, planungspolitischer Sprecher der CSU.

Bei Grünen und Umweltverbänden in der Stadt kommt dieses Manöver dagegen gar nicht gut an. Um die Lebensqualität in München zu erhalten, müsse man den Grünanteil eigentlich erhöhen, statt ihn zu verringern, sagte Silvia Gonzalez, Begrünungs-Expertin bei Green City. Und bei den Grünen heißt es, dass niemand Lust habe, in einer zubetonierten Stadt zu wohnen.

An der Stadtspitze versteht man die Aufregung nicht. Es gehe letztlich nicht um weniger Grün, heißt es, sondern nur um die Möglichkeit, höher zu bauen, ohne dass gleich riesige Grünflächen als Ersatz eingeplant werden müssen.

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