Neubau einer Legende

Die Hong Kong Bar hatte einen Ruf wie kein zweites Asia-Lokal in München. Das Mongkok versucht nun, an dieser Tradition anzuknüpfen.
Florian Zick |
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Die neuen Betreiber wollen an die alten Erfolgszeiten der Hong Kong Bar anknüpfen.
Petra Schramek Die neuen Betreiber wollen an die alten Erfolgszeiten der Hong Kong Bar anknüpfen.

Die Hong Kong Bar hatte einen Ruf wie kein zweites Asia-Lokal in München. Das Mongkok versucht nun, an dieser Tradition anzuknüpfen.

Wie es mit Legenden eben so ist: Manchmal bringt etwas vergleichsweise Kleines den Niedergang. Im Fall der Hong Kong Bar war es die Baustelle auf der Kapuzinerstraße, die vergangenen Sommer die Zahl der Gäste auf der ohnehin schon verkehrsumtosten Straßenterrasse empfindlich schwinden ließ. Für das Lokal bedeutete die Baustelle nach fast zweieinhalb Jahrzehnten das wirtschaftliche Aus.

Nun hat mit dem Mongkok dort ein Restaurant eröffnet, das in die gastronomischen Fußstapfen des Vorgängerlokals treten will. Noch schwebt der Geist der alten Hong Kong Bar über den frisch renovierten Räumen. Der Name zum Beispiel: Mongkok ist ein Stadtteil von Hong Kong und somit eine kleine Reminiszenz. Oder ein paar Anleihen in der Karte: Das Macao-Chicken mit süß-saurem Wok-Gemüse (12,90 Euro) etwa war auch in der Hong Kong Bar schon ein Renner. Nach einer kleinen Anlaufphase will der neue Chef dem Lokal aber ein ganz eigenständiges Profil verpassen.
 
Betrieben wird das Mongkok von Lixiong Zhang und seiner Frau Yanyan Chen. Die beiden verfügen über eine reiche Gastronomie-Erfahrung. Vor allem Zhangs Familie ist in Mitteleuropa stark mit Restaurants vertreten. Er selbst führt seit elf Jahren in Eichenau das nach ihm benannte Zhang.
 
Chen und Zhang stammen beide aus der chinesischen Provinz Shejian, sie sind sogar im gleichen Ort aufgewachsen. Kennengelernt haben sie sich aber erst in München. Hier wollen sie nun gemeinsam mit der Küche ihrer Heimat überzeugen. Zu hundert Prozent authentisch könne es dabei allerdings nicht zugehen, findet Zhang. Schweinemagen, Kutteln und Innereien seien dem europäischen Gemüt schlicht nicht zuzumuten. Deshalb gibt es im Mongkok nun eine chinesische Fusion-Kitchen, die den Ursprung der Rezepte nicht leugnet, in manchen Teilen aber auf Küchenbräuche aus anderen asiatischen Ländern zurückgreift.
 
Man kann das Mongkok also durchaus als ein asiatisches Küchenlabor verstehen. Auch beim Sushi (15,60-35 Euro), das ebenfalls auf der Karte einen kleinen Platz gefunden hat, wird experimentiert. So gibt es etwa auch Reisrollen mit Erdbeeren und Frischkäse oder mit flambiertem Rindfleisch.
 
Bei den Cocktails will Zhang allerdings ganz an die Tradition anknüpfen. Der Hong Kong Bar wurde schließlich zeitweise nachgesagt, nach dem Schumann’s die besten Drinks der Stadt zu servieren. Diesen Ruf will Zhang gerne wiederherstellen. Ein kleiner Schritt dahin ist schon getan: Der Barkeeper ist wieder der gleiche wie der von einst.

Kapuzinerstraße 39, Di. bis So. 10-1 Uhr, www.mongkok-bar.de , Tel.: 20 10 205
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