Neu auf dem Viktualienmarkt: Trend-Getränk statt Wurst

An einem Standl auf dem Viktualienmarkt, wo früher Fleischwaren verkauft wurden, kann man nun Kombucha erwerben.
von  Ruth Frömmer
Ende 2020 gab es schon einen kleinen Testlauf auf dem Markt.
Ende 2020 gab es schon einen kleinen Testlauf auf dem Markt. © Hanna Schumacher

München - In der Abteilung VI des Viktualienmarkts, wo bis letztes Jahr noch Oberpfälzer Wurstspezialitäten verkauft wurden, gibt es ab 15. Februar Pilze zum Selberansetzen und Kombucha-Getränke.

Hefepilz Kombucha hat viele Nährstoffe

"Mein Herz brennt für die Themen Ernährung und Lebensmittel", schwärmt Hanna Schumacher. Eigentlich kommt die 37-Jährige aus der Autoindustrie, hat bei BMW promoviert. Ihren letzten Job bei einem Elektroauto-Start-up hat sie vor knapp zwei Jahren gekündigt und konzentriert sich seitdem voll auf nicht-pasteurisierten Kombucha.

Startet am Viktualienmarkt: Hanna Schumacher.
Startet am Viktualienmarkt: Hanna Schumacher. © Hanna Schumacher

Der fermentierte Hefepilz hat in Deutschland bisher ein eher verstaubtes Image. Die wenigsten verbinden den nährstoffreichen Kombucha mit Genuss. Auch Schumacher war nicht gerade ein Fan der ersten Stunde, wie sie sagt: "Schon meine Mutter hatte die selbst angesetzten Pilze auf dem Schrank. Ich selbst habe es immer wieder mit Kombucha versucht, aber optimal war das nicht."

Standl am Viktualienmarkt verkauft ab Mitte Februar Kombucha

Die Erleuchtung kam bei einem Aufenthalt in den USA. In den Kühlregalen von Kaliforniens Supermärkten gab es viele unterschiedliche Kombucha-Getränke. "Da habe ich entdeckt, dass der mit kaltgepressten Säften richtig gut schmecken kann", erzählt Schumacher. Zurück daheim hat sie dann viel rumprobiert und ihr eigenes Start-up First8 Kombucha war geboren. Geplant war eigentlich, den Verkauf von nicht-pasteurisierten Kombucha-Getränken vorerst in der Gastronomie zu starten. Aber es kam anders. "Ich wohne ganz in der Nähe und liebe den Viktualienmarkt." Und dort war ein Standl frei. "Die Ausschreibung habe ich per Zufall entdeckt und mir gedacht: Das ist perfekt!"

Kombucha-Pilz im Glas.
Kombucha-Pilz im Glas. © Hanna Schumacher

In Baldham hat sie gemeinsam mit einem Ingenieur, der Craft-Brauereien berät, ihre Kombucha-Manufaktur aufgebaut. Dort fermentiert sie die Kombucha-Pilze, die sogenannten Scobys, und produziert Getränkemischungen mit Bio-Kräutern und frischen Säften. Beides gibt es bald auf dem Viktualienmarkt. Einen Scoby mit Ansatzflüssigkeit gibt's für 25 Euro, das Starterset mit Glas, Teemischung und Zucker für 49 Euro. Zum Gleichtrinken in der 0,33-Flasche (jeweils 3,90 Euro), gibt es Kombucha pur, mit frischem Ingwer und mit weiteren Früchten und Kräutern. Eröffnung ist am 15. Februar.

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