Nervigstes Verkehrsproblem: Montag ist Stau-Tag

Fast 40 Stunden pro Jahr verbringen die Münchner in den Autoschlangen. Warum es an diesem Montag wieder besonders schlimm wird.
Rudolf Huber |
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Fast 40 Stunden pro Jahr verbringen  die Münchner in den Autoschlangen. An diesem Montag  wird es wieder besonders schlimm.

München - Die Woche geht ja schon wieder gut los! Wenn Sie heute mit Verspätung an Ihrem Arbeitsplatz angekommen sind, hat das einen einfachen Grund: Am schlimmsten klemmt es im Münchner Straßenverkehr gleich zum Start der Arbeitswoche am Montagvormittag, am kräftigsten zwischen 9 und 10 Uhr. Unterm Strich verschwenden Münchner Autofahrer pro Jahr 39 Stunden im Verkehr – mehr als eine übliche Arbeitswoche.

Diese Zahlen stammen aus dem aktuellen Stau-Ranking Deutschland, das der Verkehrsinformationsanbieter INRIX aus Millionen von Daten von Navis oder Smartphones zusammengestellt hat.

Mit den exakt 39,4 pro Jahr verstauten Stunden kommen die Münchner Autofahrer übrigens noch relativ glimpflich davon. Bundesweit gesehen landen sie damit vor Freiburg mit nur wenigen Minuten weniger (39,2 Stunden) auf Platz neun der Top Ten der verkehrsreichsten deutschen Städte. Wesentlich mehr Staus müssen etwa die Stuttgarter (58 verschwendete Stunden), die Kölner (57), die Hamburger (55), die Düsseldorfer (51) oder die Autofahrer im Ruhrgebiet (47) erdulden.

Europaweit gesehen kann Deutschland in Sachen Stau mit einem siebten Platz noch weniger mithalten als beim Fußball – was in diesem Fall aber durchaus positiv zu bewerten ist. Top-Stauer sind laut INRIX die Belgier vor den Niederländern und den Italienern. Die europäischen Städte mit den krassesten Stauproblemen sind Mailand vor Brüssel und Antwerpen.
Für München bleibt ein noch relativ annehmbarer 67. Platz. Man muss schließlich nicht in jeder Disziplin vorne mitmischen.

Interessant ist der Zusammenhang zwischen Stau und Wirtschaftskraft, den die INRIX-Spezialisten in ihrer Studie herstellen. So gingen im vergangenen Jahr die Verkehrsstörungen europaweit gesehen in den Ländern mit den größten wirtschaftlichen Problemen am deutlichsten zurück. In Portugal gibt es ein Minus von 49 Prozent. Auch in Irland (minus 25 Prozent und Spanien (minus 15 Prozent) wird deutlich, dass sich Verkehrsstaus als Konjunktur-Indikator eignen.

Auch in Deutschland haben die Probleme in der Euro-Zone und drastisch gestiegene Treibstoff-Preise 2011 für einen achtprozentigen Stau-Rückgang gesorgt. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres führte ein leichtes Beschäftigungswachstum auch wieder zu mehr Stauungen – um sechs Prozent.
Also: Wenn Sie das nächste Mal im Stau stehen und den Motor abstellen, wissen Sie immerhin, dass die Wirtschaft brummt.

Die übelsten Staufallen

Wenn es im Münchner Straßenverkehr klemmt, dann schwerpunktmäßig natürlich am Mittleren Ring.
Platz 1: Heckenstallerstraße an der Höglwörther Straße
Platz 2: Heckenstallerstraße an der Passauer Straße
Platz 3: Isarring an der Ifflandstraße
Platz 4: Isarring an der Dietlindenstraße
Platz 5: A 96, München Sendling
Platz 6: A 9, Frankfurter Ring
Platz 7: Brudermühlstraße an der Plinganserstraße
Platz 8: Isarring,  München-Schwabing
Platz 9: Isarring, Biedersteiner
Platz 10: Georg-Brauchle-Ring

Stau-Fakten: Milliardenschäden, Ameisenstraßen und Phantomunfälle

  • Am 11. Juni 2009 gibt es in São Paulo gegen 19 Uhr Ortszeit Stau auf 293 Kilometern Länge. Weltrekord.
  • Gut ausgebaute Verkehrswege bewältigen pro Fahrspur zwischen 1500 und 2500 Fahrzeuge pro Stunde
  • Ameisenstraßen kennen keine Staus, hat Physiker Andreas Schadschneider herausgefunden. Grund: Die Insekten überholen nicht und schnellere Tiere passen ihre Geschwindigkeit dem Vordermann an.
  • Von einem Phantomunfall spricht man, wenn es auf der anderen Seite gekracht hat und die Fahrer ihr Tempo abrupt verzögern, um in Ruhe den Crash begaffen zu können. Auch so entsteht Stau!!

 

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