Nazidemo: Dieses Demo-Wochenende wird heiß
Den Münchnern steht ein heißes Wochenende bevor. Neonazis haben für das Wochenende zu einem so genannten „Heldengedenkmarsch“ durch die Innenstadt aufgerufen. Tausende Münchner Bürger wollen sich dem braunen Spuk entgegenstellen.
MÜNCHEN Die Polizei rechnet mit Straßenblockaden. Daran sollen sich auch mehrere hundert gewaltbereite Autonome beteiligen.
„Kein Fußbreit den Faschisten“, heißt es in einem gestern verbreiteten Aufruf. Zu der Protestaktion gegen die braunen Marschierer hat der Bezirksausschuss 2 (Ludwigvorstadt und Isarvorstadt) sowie Überlebende der Konzentrationslager aufgerufen. „In München ist kein Platz für Neonazis“, betont NS-Opfer Martin Löwenberg. „Mit ihrem Aufmarsch wollen die Neonazis den Volkstrauertag in einen NS-Heldengedenktag umwandeln und ihre menschenfeindlichen Ziele propagieren.“
Am Samstag, 13. November, sind deshalb an vielen Plätzen Demonstrationen und Kulturfeste gegen den „Heldengedenkmarsch" der Neonazis in der Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt geplant. Um 10 Uhr ist eine Protestkundgebung auf dem Marienplatz angekündigt. Motto: „München ist bunt nicht braun“. Um 10.30 Uhr treffen sich Antifaschisten am Platz der Opfer des Nationalsozialismus. Eine weitere Demo ist zwischen 12 und 15 Uhr am Sendlinger-Tor-Platz vorgesehen. Teilnehmen werden voraussichtlich OB Christian Ude, Charlotte Knobloch Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland) und der KZ-Überlebende Martin Löwenberg.
Um 13 Uhr ist eine weitere Protestkundgebung am Isartor-Platz geplant. Hier könnte es am Samstag ziemlich brenzlig werden, denn auch die Rechten um ihren selbst ernannten Anführer Philipp Hasselbach wollen sich dort treffen. Die Neonazis haben ab 12Uhr eine Versammlung am Isartor angemeldet. Um 13 Uhr wollen sie anschließend ihren Marsch durchführen. Er führt durch die Zweibrücken-, Steinsdorf- und Widenmayerstraße zur Luitdpoldbrücke, wo um 15 Uhr eine Zwischenkundgebung geplant ist. Anschließend wollen die braunen Marschierer weiter zur Staatskanzlei. Dort ist um 17 Uhr dann die Abschlusskundgebung vorgesehen.
Die Polizei ist mit mehreren hundert Beamten im Einsatz. Die Sicherheitskräfte wollen Zusammenstöße zwischen Neonazis und Gegendemonstranten in jedem Fall verhindern. Ralph Hub