Nazi-Parolen in Münchner Traditionslokal: Jetzt reagiert der Augustiner-Wirt

Eine Gruppe junger Männer soll in einer Gaststätte in München mehrfach die Nazi-Parole "Sieg Heil" gerufen haben. Sie wurden am Verlassen des Lokals gehindert, bis die Polizei eintraf.
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Größerer Polizeieinsatz in Münchner Traditionslokal, nach Nazi-Parolen durch Gäste
Größerer Polizeieinsatz in Münchner Traditionslokal, nach Nazi-Parolen durch Gäste © Silas Stein/dpa

München – Am Dienstagabend kam es laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunk (BR) zu einem Polizeieinsatz in einem Münchner Traditionslokal. Wie die "Bild"-Zeitung weiter berichtet, handelte es sich bei der Gaststätte um den Augustinerkeller in der Arnulfstraße. Dort sollen Gäste die Nazi-Parole "Sieg Heil" gegrölt haben. Die Parole der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler ist in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verboten und wird strafrechtlich verfolgt.

"Sieg Heil"-Rufe, dann alarmierte das Personal die Polizei

Eine Zeugin berichtete dem BR, an einem Tisch habe rund ein Dutzend junger Männer im Alter zwischen etwa 20 und 30 Jahren gesessen. Gegen 19 Uhr sei einer der Männer, ein 26-Jähriger, aufgestanden. Mit einem Schnapsglas in der Hand habe er eine kurze Rede gehalten und dabei mehrfach "Sieg" gerufen. Aus der Gruppe sei daraufhin "Heil" zurück geschallt.

Andere Gaststättenbesucher informierten das Personal, das daraufhin die Polizei alarmierte. Die Gruppe wurde bis zum Eintreffen der Streifen am Weggehen gehindert. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage, dass es einen größeren Einsatz in der Gaststätte gab.

Mittlerweile gibt es neue Details: 16 Männer im Alter zwischen 21 und 43 Jahren, alle mit Wohnsitz in Bayern, würden nun als Verdächtige geführt, berichtet jetzt die Polizei. Ermittelt werde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Augustiner-Keller reagiert mit Bestürzung auf den Vorfall

In einem offiziellen Statement drückt die Geschäftsführung der Augustiner-Wagner Bräu KG seine Bestürzung und seinen Abscheu über den Zwischenfall im Augustiner Biergarten aus. Eine Gruppe von Neonazis habe deutlich hörbar unter anderem "Sieg Heil"-Rufe skandiert. "Wir vom Augustiner-Bräu lehnen solche rechtsradikalen Umtriebe in aller Form ab. Die Augustiner Brauerei steht für ein offenes, tolerantes und demokratisches Weltbild."

Außerdem bedankte sich die Unternehmensspitze ausdrücklich beim Wirt des Augustiner-Kellers, Christian Vogler, der sofort der Polizei verständigte und die Gruppe am Gehen hinderte, bis die Beamten eintrafen. Man sei froh zu wissen, dass die Pöbler in Polizeigewahrsam genommen und dort ihre Personalien aufgenommen wurden. Er schließt mit der Aussage, dass "gegen rechtsradikale Umtriebe muss stets sofort und konsequent vorgegangen werden muss."

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14 Kommentare
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  • zOTTEL am 12.06.2024 11:07 Uhr / Bewertung:

    Dass es direkt so ausartet, muass jetzt a ned sei - aber gegen dene Halal-Brüder und Schwestern kann man scho dagegen halten...

  • Tonio am 12.06.2024 11:02 Uhr / Bewertung:

    Der Kampf gegen rechts muss einfach noch intensiver werden. Gleich wieder eine Demo gegen rechts veranstalten!

  • CO2 Voodoo am 12.06.2024 10:55 Uhr / Bewertung:

    Das waren Grüne die versuchen die Konservativen zu diffamieren.

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