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Nazi-Eklat bei Auftritt von Comedy-Star Till Reiners im Circus-Krone-Bau

Bei einem Auftritt des Comedians Till Reiners kam es zu einem Eklat, als drei Zuschauer Nazi-Parolen grölten und wiederholt den Hitlergruß zeigten. Die Polizei sucht nun nach Zeugen des Vorfalls.
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Bei einem Auftritt des Comedian Till Reiners im Circus-Krone-Bau kam es zu einem Nazi-Eklat im Zuschauerraum.
Bei einem Auftritt des Comedian Till Reiners im Circus-Krone-Bau kam es zu einem Nazi-Eklat im Zuschauerraum. © Marius Becker/dpa/Symbolbild

München - Am Donnerstagabend kam es bei einer Veranstaltung zu einem Nazi-Eklat im Circus-Krone-Bau. Laut Polizeiangaben störten gegen 21.20 Uhr ein 26-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis Aichach-Friedberg, sowie ein 30-Jähriger und ein 31-Jähriger (beide mit Wohnsitzen in Augsburg) das "Mein Italien"-Gastspiel des "heute-show"-Comedians Till Reiners, indem sie mehrfach den Hitlergruß zeigten und Nazi-Parolen riefen. Was der Anlass für diese Entgleisungen war, ist derzeit nicht bekannt. Bei den drei Männern soll es sich um einen Deutsch-Kasachen, einen Polen und einen Deutschen handeln.

Nach Hitlergruß bei Till-Reiners-Auftritt: Tatverdächtiger attackiert Polizeibeamten

Die für die Veranstaltung verantwortliche Security informierte die Polizei über den Vorfall. Nach Ende der Veranstaltung wurde das Trio von der Polizei kontrolliert. Dabei wurden die Beamten in aggressiver Art verbal angegangen. Zudem entriss der 30-Jährige einem Polizisten einen am Gürtel getragenen Mehrzweckeinsatzstock. Nach diesem Angriff gelang es den Beamten den 30-Jährigen festzunehmen.  

Gegen alle drei Tatverdächtigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Gegen den 30-Jährigen wurde zudem ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall eingeleitet. Der 26-Jährige und der 31-Jährige wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen.

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Da sich der 30-Jährige weiterhin nicht einsichtig zeigte und weiterhin aggressiv verhielt, wurde er in Gewahrsam genommen, später aber auch wieder entlassen.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Marsstraße (Maxvorstadt) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Insbesondere werden Zuschauer der Veranstaltung gesucht, die den Vorfall mitbekommen haben.


Antisemtische Beleidigungen in Münchner Linienbus

Bereits am Mittwoch hat sich ein weiterer antisemitischer Vorfall in München ereignet. Wie die Polizei berichtete, wurde am Mittwochabend, gegen 18.45 Uhr, eine 26-jährige Münchnerin jüdischen Glaubens in einem Linienbus in Richtung Perlach von einem 19-jährigen Fahrgast in ihrem Telefonat unterbrochen und antisemitisch beschimpft und bedroht.

Laut Polizei ließ die 26-Jährige das nicht auf sich sitzen und konterte den 19-Jährigen verbal, der sich dadurch beleidigt fühlte. In Neuperlach stiegen die beiden aus dem Bus und die 26-Jährige verständigte den Polizeinotruf. Vor Ort trafen die Beamten noch beide Personen an und nahmen die Anzeigen wegen Beleidigungen und Bedrohung auf.

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7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Karl-Eva am 22.10.2023 00:47 Uhr / Bewertung:

    Da man sich als Deutscher nicht jeden Schuh anziehen will und muss, ist es schon von Interesse, ob der jeweilige antisemitische Vorfall von deutschen, islamistischen oder sonstigen Nazis begangen wurde. Im Fall der Till-Reiners-Vorstellung wird im Artikel darüber aufgeklärt, im Fall des Linienbusses nicht.

  • Der wahre tscharlie am 21.10.2023 16:10 Uhr / Bewertung:

    Ich möchte nicht wissen, wieviel "Nazis" in München herumlaufen und gerne Parolen rufen würden, aber sich (noch nicht) trauen, es öffentlich zu tun.

  • SagI am 21.10.2023 18:14 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Weniger als man denkt, außer einigen Idioten, Betrunkenen oder Provokateuren, denen die AZ dann dankbare Aufmerksamkeit schenkt.

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