Nasse Füße beim Schuhmacher des Königs

Schumacher Ed Meyer in der Residenzstraße kämpft mit den Folgen eines Wasserschadens
von  jm
Über das Erdgeschoss ist das Wasser auch in das Schuhlager im Keller gelaufen. Eduard Meyer ist optimistisch, dass die Schäden behoben werden können.
Über das Erdgeschoss ist das Wasser auch in das Schuhlager im Keller gelaufen. Eduard Meyer ist optimistisch, dass die Schäden behoben werden können. © Schramek

Schumacher Ed Meier in der Residenzstraße kämpft mit den Folgen eines Wasserschadens

München - Qualität hat ihren Preis, aber den können sich gerade Schüler und Studenten nicht leisten. Wer trotzdem schicke Treter vom königlichen Schuhlieferanten Ed Meier tragen möchte, kann sich derzeit freuen – Eduard Meier selbst weniger: Wasserschaden im Outlet-Laden in der Residenzstraße.

Über 500 Schuhe haben Wasserflecken. Die sollen geputzt und gewienert werden und für weniger als die Hälfte in den Verkauf gehen.
Die Mitarbeiter besprechen sich gestern gegen 10 Uhr im hinteren Teil des Ladens, als Ladenleiter Andreas Westermayer nasse Füße bekommt: Wasserrohrbruch an einer Heizung, Baujahr 1949. Nicht nur der Teppich im Erdgeschoss saugt sich voll, das Wasser wird durch die Lärmschutzdecke gleichmäßig über das Schuhlager im Keller verteilt. „Regenwalddusche nennen das Sanitärfachleute“, versucht Meier zu scherzen.

Der Schaden hält sich in Grenzen, weil rasch Erste- Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Der James-Dowie-Laden in der Brienner Straße wird geschlossen, das Personal kommt zur Schadensbegrenzung in die Residenzstraße. Außerdem holt man sechs Reinigungskräfte, die dem Teppich mit einem Hochdruckreiniger zu Leibe rücken.

Der Betrieb geht normal weiter, die Kunden zeigen Verständnis. Nur einer, der will partout seine Schuhe umtauschen und das im größten Chaos um kurz nach zehn Uhr. Ob er nicht später kommen oder in die Brienner Straße gehen könne, fragt der Verkäufer höflich. Bei Kollegen ist er bekannt für seine stoische Ruhe. „Nein, ich habe jetzt keine Zeit“, sagt der ungeduldige Kunde.
„Wir auch nicht“, kommt es ruhig zurück.

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