Napoleon wieder in Bayern?

Die vielen Passanten und Touristen schauten verwundert auf dieses Szene: Drei Männer in historischen Soldatenuniformen standen am Freitag in der Feldherrnhalle.
von  az
Die vielen Passanten und Touristen schauten verwundert auf dieses Szene: Drei Männer in historischen Soldatenuniformen standen am Freitag neben dem Denkmal des bayerischen Feldmarschalls Fürst Karl Wrede in der Feldherrnhalle am Odeonsplatz.
Die vielen Passanten und Touristen schauten verwundert auf dieses Szene: Drei Männer in historischen Soldatenuniformen standen am Freitag neben dem Denkmal des bayerischen Feldmarschalls Fürst Karl Wrede in der Feldherrnhalle am Odeonsplatz. © dpa

Die vielen Passanten und Touristen schauten verwundert auf dieses Szene: Drei Männer in historischen Soldatenuniformen standen am Freitag neben dem Denkmal des bayerischen Feldmarschalls Fürst Karl Wrede in der Feldherrnhalle am Odeonsplatz.

Was sollte diese ungewöhnliche Szene ausdrücken? Sollten die Soldaten das Ende der deutsch-französischen Freundschaft erklären? Natürlich nicht, trotz aller politischen Differenzen ist an diesem Bündnis nicht zu rütteln. Die drei Männer sorgten nur für die passende Untermalung eines Pressetermins, bei dem ein historisches Event im mittelfränkischen Schloss Ellingen vorgestellt wurde.

Feldmarschall Fürst Carl Philipp von Wrede gilt als der bayerische Nationalheld der napoleonischen Kriege, was mitunter durch sein Bronzestandbild in der Münchner Feldherrenhalle zum Ausdruck kommt. Außerdem bekam er das Schloss Ellingen ist eines der schönsten Barockschlösser Bayern und wurde Fürst Wrede im Jahr 1815 vom bayerischen König Max I. als Dank für seine Dienste geschenkt. Zwischen 1805 und 1809 führte er an der Seite Napoleons als zeitweiliger Oberbefehlshaber das bayerische Heer von Sieg zu Sieg. 1812 erlebte er das Trauma des Untergangs der 30000 Mann starken bayerischen Truppen in den Eiswüsten Rußlands.

Im Jahr 1813 schließlich war Wrede wesentlich am Frontenwechsel des Königreiches Bayern im Vertrag von Ried auf die Seite der Allierten beteiligt. Fortan führte er das bayerische Heer gegen seinen ehemaligen Verbündeten Napoleon, wobei er in der Schlacht von Hanau schwer verwundet wurde. Die französische Bleikugel, von der er hierbei beinahe tödlich getroffen wurde, konnte erst nach seinem Tod im Jahr 1838 aus seinem Körper entfernt werden.

Der Napoleon-Experte Thomas Schuler hat die Geschichte des bayerischen Heerführers  detailliert erforscht und wird in der atmosphärisch beleuchteten Schlosskirche von Ellingen vor der letzten Ruhestätte des Feldherren in einen spannenden historischen Event zusammen mit mehreren französischen Uniformdarstellern in Bärenfellmützen, Uniformen und Gewehren - mit denen in der Dunkelheit auch geschossen werden wird - sowie einer klassischen Pianistin die dramatischen Ereignisse vor mehr als 200 Jahren, bei denen mehr als 300000 bayerische Väter und Söhne ihr Leben verloren, lebendig werden lassen.

Samstag, 15. September 201, 20 Uhr, Schloss Ellingen, Eintritt 12,- Euro, Voranmeldung ist nicht erforderlich

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