Namibia-Bombe soll nur eine Attrappe gewesen sein

BERLIN, MÜNCHEN - Das verdächtige Gepäckstück, welches auf dem Flughafen Winduk für Terror-Alarm und einen verspäteten Abflug einer Maschine nach München sorgte, gibt Rätsel auf. Es soll sich dabei nur um einen harmlosen Test-Sprengsatz der Behörden gehandelt haben.
Nach ZDF-Informationen vom Donnerstagabend soll der verdächtige Koffer auf dem Flughafen Windhuk (Namibia) keinerlei Sprengstoff enthalten haben. Es habe sich offensichtlich um eine Art Testlauf mit einem Dummy einer Behörde gehandelt, berichtete das «heute journal» unter Berufung auf US-Sicherheitsbeamte. Behörden und Geheimdienste würden so die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals auf die Probe stellen.
Auch der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf Ermittlungskreise, das Gepäckstück habe kein explosives Material enthalten. Für Verwunderung sorgte am Donnerstagabend jedoch die Tatsache, dass sich bislang keine Behörde zu diesem Test bekannte. Unklar war auch, von wem der Auftrag dazu gekommen sein soll.
Nach Angaben der Ermittler befand sich der verdächtige Koffer von der Größe eines Laptops unmittelbar bei dem Gepäck, das für den Air-Berlin-Flug nach Deutschland bestimmt war. Ob der Koffer tatsächlich einen zündfähigen Sprengsatz enthielt, werde sich erst durch kriminaltechnische Untersuchungen feststellen lassen, erklärte das BKA. Die Sprecherin des Flughafens in Windhuk sagte der dpa, man sei auf das in Plastik verpackte Gepäckstück aufmerksam geworden, weil der Adressaufkleber gefehlt habe.
Beim Durchleuchten wurden Batterien sichtbar, die über Kabel mit einem Zünder und einer laufenden Uhr verbunden waren.
Die 296 Passagiere des Airbus von Windhuk nach München kamen mit knapp sieben Stunden verspätet in Deutschland an.