Nackte Haut im "Goldenen Kalb"

Im Goldenen Kalb geht es um gutes Steak. Doch bei manchen weiblichen Gästen ist jetzt mehr nacktes Fleisch zu sehen als auf den Tellern.
Kimberly Hoppe |
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Saftige Stimmung: „Zum Goldenen Kalb“ ist das In-Lokal am Viktualienmarkt – und mehr als ein Steak-Restaurant.
K. Hoppe Saftige Stimmung: „Zum Goldenen Kalb“ ist das In-Lokal am Viktualienmarkt – und mehr als ein Steak-Restaurant.

Im Goldenen Kalb geht es um gutes Steak. Doch bei manchen weiblichen Gästen ist jetzt mehr nacktes Fleisch zu sehen als auf den Tellern.

München - Es ist ein ganz normaler Donnerstag in München – nur hier drinnen ist nichts normal: Wer abends das Lokal „Zum Goldenen Kalb“ betritt, kann nicht glauben, dass November ist. Die – vor allem weiblichen – Gäste sind gekleidet, als wäre Hochsommer. Vielleicht haben sie da aber auch nur ein bisschen was durcheinander gebracht. Klar geht es im Goldenen Kalb ums Fleisch, um sehr gutes sogar. Doch wenn unter den Frauen mehr nacktes Fleisch zu sehen ist als auf den Tellern – dann wird das schnell skurril.

Es ist 20 Uhr, die Stimmung tobt. Die Männer: well done (was Konto und Alter betrifft). Die Frauen: blutjung. Die meisten sind übertrieben gestylt, als sei heute die Nacht der Nächte. Rauchiger Lidschatten, knallrote Lippen, aufwändige Frisuren, Mörder-Highheels, literweise Parfum und zig Accessoires – Hüte, XXL-Broschen, riesige Designer-Taschen oder kleine Hunde.

Ein Unternehmer, Typ Dieter Bohlen, versammelt vier Blondinen um sich. Die Mädels sind bestimmt 30, machen aber auf 20. Kichern viel, süffeln Weißwein. Der Blondinen-Sammler hat den Tisch auf der kleinen Empore, damit ihn auch jeder sieht. Während er stolz um sich schaut, zicken sich die Mädels (alle ohne BHs) an, wer direkt neben ihm sitzen darf. Zum Schluss das Happy End: Er wird mit allen verschwinden.

Um 21.50 Uhr der Höhepunkt. Vorm Kalb hält eine schwarze Limousine, aus der ein Dutzend aufgekratzter Frauen stöckelt. Dabei ist das Lokal doch schon eine einzige Fleischschau! Hinten am Fenster haben sie eine lange Tafel. Der Champagner steht bereit, drei Herren warten. Doch die Ladies wollen erstmal rauchen und die (bald horizontale) Lage besprechen.

Sie tragen alle winzige Klamotten, die schwer zu beschreiben sind, weil es gar keine Namen für diese Sachen gibt. Mini-Rock wäre schon übertrieben. Jedenfalls sagt die Brünette mit dem durchsichtigen Rock auf Englisch und Deutsch zu ihren professionellen, äh, Mitarbeiterinnen: „Wenn ihr was braucht, fragt nach Werner (Name geändert), der gibt euch alles. Alles, versteht ihr?“ Die Mädels nicken. Dann entern sie den Fleisch-Tempel. Kurz schauen die anderen Gäste hoch, dann bestellen sie: etwas Vegetarisches.

 

 

 

 

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