Nachverdichtung bremsen? Wenn Baustopp, dann nur für Luxusbauten

AZ-Rathausreporterin Emily Engels über die Nachverdichtungs-Kritiker.
Emily Engels
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Rathausreporterin Emily Engels kommentiert die Pläne des Bündnisses gegen maßlose Nachverdichtung.
AZ-Montage, Unsplash/Sid Saxena Rathausreporterin Emily Engels kommentiert die Pläne des Bündnisses gegen maßlose Nachverdichtung.

Das Bündnis gegen maßlose Nachverdichtung spricht ein Gefühl an, das sicher vielen Alteingesessenen aus der Seele spricht: überall Baustellen, die das schöne alte Viertel immer mehr verändern. Auf den ersten Blick nachvollziehbar, all das stoppen zu wollen.

Die Nachverdichtungs-Kritiker wünschen sich weniger Bauprojekte in den Vierteln und schon gar keine SEM – doch gleichzeitig mehr bezahlbaren Wohnraum. Das passt vorne und hinten nicht zusammen. Denn wenn es – hinter all dem Populismus – um konkrete Vorschläge dafür geht, wie all die dringend benötigten Wohnungen ohne massiven Neubau entstehen sollen, werden die Kritiker plötzlich still.

München droht seinen Charme zu verlieren

Dabei belegen Zahlen den eklatanten Notstand: Zirka 30.000 Menschen warten jährlich auf eine Sozialwohnung, nur 3.000 bekommen eine. Für die "restlichen" 27.000 eine Existenzbedrohung! Wenn also ein Baustopp, dann bitte nur für Luxusbauten, die sich eh nur noch die Gutbetuchten leisten können! Das Sozialreferat hat jüngst vorgemacht, wie das geht: Mit schärferen Regeln gegen die Zweckentfremdung, die Bauherren dazu zwingen, dass Mietwohnungen nach Abriss auch wieder zu solchen werden müssen – und zwar zur ortsüblichen Miete.

Jede bezahlbare Wohnung, die nicht gebaut wird, vertreibt potenziell einen weiteren Normalverdiener aus der Stadt. Wenn München zu einem einzigen Reichen-Ghetto wird, hat die Stadt ihren Charme verloren.

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