Nachtportier fast erschlagen
Raubüberfall in der Altstadt: Die Täter schlugen den Nachtportier des ?Stollberg Plaza mit einem Hammer nieder. Das Opfer wurde schwer verletzt. Die Täter entkamen mit 150 Euro Beute.
ALTSTADT Das Marmeladenglas steht noch auf der Theke, die Semmel liegt auf dem blutverschmierten Marmorboden. Der 72-jährige Nachtportier des ?Stollberg Plaza? wollte offenbar gerade frühstücken, als ihn Unbekannte in der Hotellobby überfielen und mit einem Hammer den Schädel einschlugen. Die Täter entkamen mit etwa 150 Euro Beute aus der Wechselkasse des Hotels.
Verängstigte Gäste
Das ?Stollberg Plaza? in der Nähe des Isartors ist vor allem bei reichen Arabern sehr beliebt. Manche der luxuriösen Apartments und Suiten (Preis zwischen 120 und 220 Euro pro Tag) sind auf Monate hinaus vermietet. Gestern beobachteten die verängstigten Gäste von ihren Zimmerfenstern aus die Arbeit der Münchner Polizei, die unten auf der Stollbergstraße die Spuren des blutigen Verbrechens sicherte.
Die Täter waren am Montagmorgen durch die Nachbarschaft geschlichen. ?Zuerst wollten sie bei meinem Restaurant ein Fenster aufhebeln?, berichtet Gastwirt Laurant Pigault. Doch sie scheiterten.
Um die Ecke beim ?Stollberg Plaza? hatten die Einbrecher mehr Glück. Im Erdgeschoss überrumpelten sie den ahnungslosen Portier. Vermutlich, so die Polizei, sind sie über ein Fenster auf der Rückseite eingedrungen, der Vordereingang des Hotels ist nachts normalerweise immer abgeschlossen.
Mit Hammer niedergeschlagen
Die Täter schlugen ihr Opfer mit einem Hammer nieder. ?Der 72-Jährige hatte nicht die geringste Chance sich zu wehren?, sagt Polizeisprecher Christoph Reichenbach.
Unbemerkt von den Gästen schlichen die Täter durch das Hotel. Sie plünderten die Kassenbox mit 150 Euro. Dann verschwanden sie und ließen ihr lebensgefährlich verletztes Opfer hilflos zurück.
Eine Zeitungsbotin fand den Portier kurz nach sechs Uhr. Der 72-Jährige saß mit einer klaffenden Kopfwunde auf seinem Stuhl in der Lobby. ?"Es waren die, die rein wollten?", berichtete der Mann mit letzter Kraft den Rettungssanitätern, die ihn ins Krankenhaus brachten. Dann verlor er das Bewusstsein.
Der 72-jährige Münchner kam mit massiven Schädelverletzungen in die Notaufnahme und wurde noch am Vormittag von einem Ärzteteam operiert ?- sein Zustand ist seitdem unverändert kritisch. Ralph Hub