Nach Wahl-Schlappe: Die Münchner FDP verabschiedet sich

Die Münchner FDP-Abgeordneten Daniel Föst und Lukas Köhler werden dem neuen Bundestag nicht mehr angehören. Wie es nun weitergeht und woran die FDP scheiterte.
von  Christina Hertel
Der FDPler Daniel Föst kandidierte im Münchner Norden. Dort schnitt die FDP zwar besser ab als bundesweit, trotzdem reichte es nicht.
Der FDPler Daniel Föst kandidierte im Münchner Norden. Dort schnitt die FDP zwar besser ab als bundesweit, trotzdem reichte es nicht. © Daniel von Loeper

München - Als die AZ den FDPler Daniel Föst vor der Bundestagswahl getroffen hat, wirkte er optimistisch, erzählte von vielen Eintritten – auch in München. Wie erklärt er sich, dass es trotzdem nicht gereicht hat? "Ich habe mich getäuscht", sagt er am Montagvormittag am Telefon. "Wir haben in den letzten zwei, drei Wochen eine Aufholjagd hingelegt, aber die Zeit war einfach zu kurz, zu erklären, warum es für eine Wirtschaftswende die FDP braucht."

Zwar sei das FDP-Ergebnis in München mit 6,1 Prozent der Zweitstimmen noch besser als die 4,3 Prozent im Bund. "Allerdings reicht das halt nicht", sagt Föst. Und wie geht es jetzt weiter? Hilft er der FDP bei der Wiederauferstehung?

"Es war ein Privileg, siebeneinhalb Jahre im Bundestag zu arbeiten"

"Ich habe meine Schuldigkeit getan", antwortet Föst darauf. 2013, als die FDP aus dem bayerischen Landtag flog, wurde er Generalsekretär der Liberalen im Freistaat. Bei der nächsten Landtagswahl war die FDP wieder vertreten. Seit 2017 ist Föst Bundestagsabgeordneter.

"Es war ein Privileg, siebeneinhalb Jahre im Bundestag zu arbeiten. Aber man muss auch wissen, wann es reicht", sagt Föst. "Jetzt ist Zeit für frische Gesichter." Wie es nun beruflich weitergeht, kann Föst noch nicht beantworten. Er sagt nur: "Um mich muss sich keiner Sorgen machen – eher um das Land."

Auch nicht mehr im Bundestag vertreten ist der Münchner FDP-Abgeordnete Lukas Köhler. Das wäre auch der Fall gewesen, wenn es die FDP in den Bundestag geschafft hätte. Denn er bekam nur Platz 16 der bayerischen FDP-Liste.

Offensichtlich hat ihn die Partei für die Bilanz der Ampel abgestraft. Köhler war auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender. 

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