Nach Terrordrohungen: Flugverbot über der Wiesn

Offenbar aus Sorge vor einem Terroranschlag gilt für das Münchner Oktoberfest ein Überflugverbot. Das bayerische Innenministerium hat das Verbot beim Bundesinnenministerium beantragt. Am Donnerstag war ein Werbeflieger im Tiefflug über der Festwiese gekreist.
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n einem Video hat eine pakistanische Splittergruppe Deutschland gedroht. Dabei zeigten die Terroristen auch Bilder des Oktoberfests
Reuters n einem Video hat eine pakistanische Splittergruppe Deutschland gedroht. Dabei zeigten die Terroristen auch Bilder des Oktoberfests

MÜNCHEN - Offenbar aus Sorge vor einem Terroranschlag gilt für das Münchner Oktoberfest ein Überflugverbot. Das bayerische Innenministerium hat das Verbot beim Bundesinnenministerium beantragt. Am Donnerstag war ein Werbeflieger im Tiefflug über der Festwiese gekreist.

In Videos hatten Al-Kaida und zuletzt auch die Taliban mit Vergeltungsschlägen in Europa und vor allem Deutschland gedroht.

Auslöser für das Flugverbot über dem traditionsreichen Volksfest in München war offenbar ein größeres Werbeflugzeug, das am Donnerstag über der Stadt kreiste und zur Beunruhigung bei Wiesn-Besuchern führte. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann erklärte daraufhin: „Eine Flugverbotszone erscheint uns aufgrund der aktuellen Sicherheitslage für geboten. Die Anordnung gilt ab sofort bis zum Ende des Oktoberfests.“

Am Freitag war zunächst eine Audiobotschaft von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden bekanntgeworden, in der er Europäern wegen ihres Engagements in Afghanistan mit Vergeltung droht. In dem Film, in dem nur ein Foto bin Ladens abgebildet ist, heißt es, wegen ihrer Allianz mit den USA trügen die Europäer eine Mitschuld an den tödlichen Luftangriffen der NATO auf Zivilpersonen in Afghanistan. Die Europäer müssten sich aus Afghanistan zurückziehen.

Außerdem tauchte ein Video der Taliban auf, in dem mit Anschlägen in Deutschland gedroht wird. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Stefan Paris, sagte, es sei weiter von einer abstrakten und nicht von einer konkreten Terrorgefahr auszugehen. Der Film der Taliban sei in deutscher Sprache gehalten. Es gebe eine abstrakte Bedrohung Deutschlands sowie Rekrutierungs- und Radikalisierungsbotschaften. „Wir nehmen das Video sehr ernst“, erklärte Paris am Freitagabend.

Das Taliban-Video wird laut „Spiegel Online“ vom Bundeskriminalamt nach erster Analyse als authentisch eingeschätzt. Darin sage ein Kämpfer namens „Ajjub“: „Erst durch euren Einsatz hier gegen den Islam wird ein Angriff auf Deutschland für uns Mudschahedin verlockend.“ Dazu würden Fotos vom Brandenburger Tor, dem Hauptbahnhof in Hamburg, dem Oktoberfest, dem Kölner Dom und der Frankfurter Skyline eingeblendet. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Verteidigungsminister Franz-Josef Jung würden ebenfalls gezeigt, hieß es weiter.

Zuvor war zudem ein weiteres Al-Kaida-Video des Bonner Terroristen Bekkay Harrach bekanntgeworden. Es war seine dritte Terrordrohung innerhalb von sieben Tagen.

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