Nach Signa-Beben: Endlich große Pläne für das Warenhaus am Stachus in München - "Atemberaubend"

Der einstige Kaufhof am Stachus in München soll neu genutzt werden: Nicht mehr nur als Kaufhaus, sondern mit Gastronomie, Dachterrasse und Büros. In der AZ spricht der Eigentümer Michael Zechbauer über seine Pläne.
von  Irene Kleber
Noch Leerstand an Bestlage: Der ehemalige Kaufhof am Stachus in München.
Noch Leerstand an Bestlage: Der ehemalige Kaufhof am Stachus in München. © Hannes Magerstädt

München - Trist und finster schaut der Wirtschaftswunderpalast am Stachus aus, seit der Kaufhof zwei Jahre nach der ersten Insolvenz von René Benkos Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern (GKK) ausgezogen ist – das war im Herbst 2022. Dass die Zwischennutzung Lovecraft gescheitert ist (momentan läuft nur die "Meisterwerke"-Ausstellung), hat nichts besser gemacht. Aber jetzt kommt Bewegung in die Sache. Miteigentümer Michael Zechbauer hat große, neue Pläne für das Gebäude, das sein Großvater, der Zigarren- und Hutfabrikant Curt Zechbauer, 1951 extra für den Mieter Kaufhof hatte bauen lassen.

Bislang sieht man nur die "Meisterwerke"-Ausstellung im einstigen Kaufhof am Stachus.
Bislang sieht man nur die "Meisterwerke"-Ausstellung im einstigen Kaufhof am Stachus. © Daniel von Loeper

Nach Benko-Pleite: Innovative Pläne für einstiges Kaufhausgebäude in München

"Wir reichen noch im Februar einen Bauantrag ein", sagt er zur AZ. Es werde eine Nutzungsänderung geben, die es möglich machen soll, das Gebäude anders zu vermieten als nur als zusammenhängendes Warenhaus. "Diese Änderung wird eine große Mischung aus groß- und kleinteiligen Nutzungen erlauben, etwa für Handel, Büros, Gastronomie und vieles mehr", sagt der Unternehmer. Architektenpläne gibt es bereits: "Es wird atemberaubend." Dass ihn die Stadt ausbremse, sei nicht zu erwarten: "Bei den Gesprächen, die ich mit der Lokalbaukommission und dem Denkmalschutz geführt habe, habe ich große Begeisterung" gespürt."

Was also hat er konkret vor? Äußerlich wird das Haus sich nicht verändern – die denkmalgeschützte Fassade muss erhalten bleiben, genau wie die Stahlskelettkonstruktion des Gebäudes. Allerdings soll künftig viel natürliches Licht in die Stockwerke fallen. "Wir planen einen großen Lichthof", sagt Zechbauer. "Und eine Dachterrasse, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird" - mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es dort auch eine Gastronomie geben. Bislang hat das Haus noch keine Terrasse auf dem Dach, sondern nur einen balkonartigen Umlauf im siebten Stock.

Nur Wohnungen sind im Gebäude nicht geplant. "Das wäre wirtschaftlich nicht darstellbar", sagt er, "die Mieten, die man verlangen müsste, wären viel zu teuer." Zechbauer hofft, dass der Bauantrag bis Herbst genehmigt sein könnte. Dann könnte in eineinhalb Jahren der Umbau beginnen.

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