Nach Schließung wegen Baumängeln: Pinakothek der Moderne wieder geöffnet
München - Die Pinakothek der Moderne war vergangenes Wochenende kurzfristig komplett geschlossen. Das teilte die Verwaltung vergangenen Freitag unter anderem auf Instagram mit.
Wie eine Sprecherin der Pinakothek am Montag auf AZ-Anfrage mitteilte, wurden am späten Freitagnachmittag "sicherheitsrelevante Baumängel im Glasdach der Rotunde" entdeckt.
Entwarnung: Pinakothek öffnet am Dienstag wieder – oder doch nicht?
Am Montagnachmittag prüfte ein Gutachter die Lage vor Ort – am Montag ist die Pinakothek der Moderne ohnehin geschlossen. "Wir arbeiten gemeinsam mit dem zuständigen Bauamt an einer schnellstmöglichen Mängelbeseitigung", erklärte die Sprecherin.
Kurz nach der Prüfung dann zunächst die Entwarnung: Die Pinakothek der Moderne sollte eigentlich am Dienstag (11. Oktober) wieder regulär aufmachen. Die Prüfung des Gutachters habe ergeben, dass vom Glasschaden in der Rotundenkuppel "keine Gefahr für Besucher ausgeht".
Die Nachuntersuchungen ergaben dann jedoch, dass eine weitere Sperrung der Rotunde erforderlich ist – die Pinakothek musste deshalb auch am Dienstag bis auf Weiteres geschlossen bleiben.

Nach einigem hin und her hat die Pinakothek nun wieder geöffnet – seit Mittwochmittag (14 Uhr) können die Besucher wieder kommen. Die Wiederöffnung hat die Pinakothek auch auf ihrer Webseite bekannt gegeben.
Rotundenkuppel: Immer wieder Sorgenkind
2007 wurden erste Risse in der von Stephan Braunfels erdachten Rotunde entdeckt. Da damals keine Ursache gefunden werden konnte, wurde der Makel aber zunächst nur optisch repariert.
Dann kamen die Risse ein paar Jahre später, 2011, aber wieder. Mit drastischeren Folgen. Damals musste die Pinakothek geschlossen werden – sogar direkt während der Langen Nacht der Museen. Und diese steht heuer auch diese Woche an. Bis zu 17 Meter lange Risse wurden im Oktober 2011 in der Rotunde entdeckt. In der Folge wurde die 21 Meter hohe Konstruktion komplett eingerüstet und untersucht.
Damals hatten sich teilweise sogar die Verankerungen gelöst, die die innere Stahlwand mit der äußeren Ziegelmauer verbinden. Ein Zeichen dafür, so damals Experten, dass die Rotunde, die so aussieht wie aus einem Stück gegossen, unter extremer Spannung steht.
Ein Gutachten stellte später fest, dass unterschiedliche Materialbewegungen der Grund für die Risse waren. Der Freistaat musste für die Sanierung 750.000 Euro in die Hand nehmen. Im Zuge dessen musste das komplette Museum ab Februar 2013 schließen und konnte erst Mitte September desselben Jahres wieder eröffnen. Zwar fanden die Arbeiten nur in der Eingangshalle statt, aber die Kunstwerke mussten während der Bauarbeiten staubgeschützt gelagert werden.
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