Nach positiven Corona-Tests: Der Schlachthof bleibt geöffnet

In den beiden großen Schlachtbetrieben am Münchner Schlachthof wird eine Reihentestung vorgenommen. Zwei Mitarbeiter sind mit Corona infiziert. Die AZ erklärt, was die Behörden jetzt planen.
Irene Kleber |
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Zwei Mitarbeiter bei der Schweineschlachtung (von 69 getesteten) sind mit dem Coronavirus infiziert. (Archivbild)
Mohssen Assanimoghaddam/dpa Zwei Mitarbeiter bei der Schweineschlachtung (von 69 getesteten) sind mit dem Coronavirus infiziert. (Archivbild)

München - Gleich 37 neue Corona-Fälle in München hat das städtische Gesundheitsreferat am Dienstag gemeldet. Ein satter Sprung nach oben, gemessen an den nur sechs Fällen vom Montag oder den 14 vom Freitag davor.

Mit der Reihentestung am Schlachthof stünden diese neuen Zahlen allerdings nicht in Verbindung, sagt ein Sprecher des Presseamts im Rathaus auf AZ-Anfrage. "Diese Fälle sind auf ganz München verteilt und betreffen Menschen aller Altersklassen. Es hat keinen großen Ausbruch in einer bestimmten Einrichtung gegeben."

Nachtestungs-Termin noch diese Woche

Wie berichtet, hat das Gesundheitsreferat (RGU) wegen einer Anordnung des Gesundheitsministeriums eine Reihentestung in den beiden großen Schlachtbetrieben am Münchner Schlachthof vorgenommen. Dabei kam heraus, dass zwei Mitarbeiter bei der Schweineschlachtung (von 69 getesteten) mit dem Coronavirus infiziert sind. 101 Testungen bei der Rinderschlachtung waren allesamt negativ ausgefallen. Allerdings waren 23 Kollegen dort nicht im Dienst und sind bislang nicht getestet worden. Noch diese Woche werde es einen Nachtestungs-Termin geben, hieß es am Dienstag aus dem Gesundheitsreferat auf AZ-Anfrage. Die Ergebnisse würden voraussichtlich bis Ende der Woche vorliegen.

Die beiden positiv getesteten Personen wohnen nicht in München, sondern im Umland. Sie seien sofort aus dem Betrieb genommen und unter häusliche Quarantäne gestellt worden, genau wie ihre Kontaktpersonen. Sie werden von den dortigen Gesundheitsämtern betreut. "Unter infektiologischen Gesichtspunkten besteht deshalb keine Notwendigkeit, den Betrieb zu schließen", so eine Referatssprecherin zur AZ.

Keine Reihentestungen in der Großmarkthalle

Wie die betroffenen Mitarbeiter an ihren Wohnorten untergebracht sind, dazu hat sich der Betrieb auf AZ-Anfrage bislang nicht geäußert. Dem RGU jedenfalls sind Probleme dort "nach den bisherigen Erkenntnissen und der Kommunikation mit den Betreibern nicht bekannt". Für weitere Reihentestungen etwa in der Großmarkthalle, in der ebenfalls viele Menschen zeitgleich arbeiten, sieht das RGU aktuell keinen Anlass. Dort würden strikte Hygieneregeln gelten, man habe keine Hinweise auf positive Corona-Fälle dort.

Gute Nachrichten gibt es aus vielen anderen bayerischen Gemeinden: Bei Corona-Reihenuntersuchungen an allen 51 großen Schlachthöfen in Bayern wurden nur wenige Infektionen festgestellt. "Es liegen Testergebnisse für mehr als 5.100 Mitarbeiter an 46 großen Schlachthöfen vor, darunter waren nur zehn weitere positiv", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag. Die restlichen Tests würden im Laufe dieser Woche abgeschlossen und ausgewertet.

Nachdem bei einer Firma im niederbayerischen Bogen mehrere Mitarbeiter mit Sars-CoV-2 infiziert waren, hatten die Behörden in Bayern Massentests angeordnet. In Bogen sind bislang 92 Mitarbeiter positiv getestet. Bundesweit hatte man bei mehreren Schlachthöfen etliche infizierte Mitarbeiter gefunden.

Lesen Sie auch: Corona-Ausbruch in Schlachthof an deutscher Grenze

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