Nach Party: Mit Armbrust Spezl erschossen
München - Ein drogensüchtiger junger Mann hat gestern vor dem Münchner Landgericht zugegeben, seinen Mitbewohner mit einer Armbrust erschossen zu haben. Georg G. bedauere den Tod seines besten Freundes sehr, ließ der Angeklagte über seinen Anwalt ausrichten.
Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. Der schon als Kind rauschgiftabhängige 31-Jährige hatte das spätere Opfer Daniel M. im Oktober 2012 auf seinem Einödhof in Wessobrunn (bei Weilheim) aufgenommen. Drei Monate später kam es seinem Geständnis zufolge am Tag nach einer Party mit Alkohol und Drogen zu einem heftigen Streit.
Er habe seinen Freund aufgefordert, wegzugehen. „Er kam dem nicht nach.“ Der 31-Jährige holte dann eine Armbrust und forderte den Freund angeblich nochmals zum Gehen auf, bevor er schoss. Das Opfer wurde von einem Jagdbolzen tödlich in Herz und Lunge getroffen. Laut Anklage schlug Georg G. danach noch auf den Sterbenden mit der Armbrust ein.
Als er schließlich einen 19-Kilo-Stein aufhob, um diesen auf den Hinterkopf des am Boden Liegenden zu schleudern, entwand ihm eine Frau den Stein. Der Schütze flüchtete zunächst und wurde kurz darauf von der Polizei gestellt. Der Streit drehte sich um die künftige Nutzung des Hofes.
Er solle weglaufen, weil die Jagd dann mehr Spaß mache, soll der Angeklagte seinem Freund zugerufen haben. Dieser sei aber stehen geblieben und daher aus kurzer Entfernung getroffen worden. Die Staatsanwaltschaft geht wegen früherer Aussagen des Angeklagten davon aus, dass dieser Daniel M. „endgültig vom Hof entfernen“ wollte und mit Tötungsvorsatz geschossen hat. Diese Angaben habe der 31-Jährige noch unter Drogeneinfluss gemacht, sie seien daher nicht verwertbar, sagt die Verteidigung. Der Prozess wird fortgesetzt.