Nach Nockherberg-Skandal: Lerchenberg tritt zurück
MÜNCHEN - Nach dem Skandal am Nockherberg tritt Michael Lerchenberg zurück. Dies teilte der Kabarettist der Paulaner-Brauerei am Freitag mit. Lerchenberg derbleckte drei Jahre am Nockherberg.
Michael Lerchenberg zieht Konsequenzen aus seinem missglückten KZ-Vergleich: Zwei Tage nach seiner Fastenpredigt auf dem Nockherberg, tritt er als Bruder Barnabas zurück. Auch für Lerchenbergs Co-Autor Christian Springer bedeutet das das Aus auf dem Nockherberg
FDP-Chef Guido Westerwelle hatte sich am Donnerstag empört über die an ihm in der Rede geäußerte Kritik gezeigt. „Scharf kritisiert zu werden, gehört zu meinem Amt dazu. Mit einem KZ-Wächter verglichen zu werden, geht zu weit“, schrieb Westerwelle in einem Brief an den Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt.
Lerchenberg hatte in seiner satirischen Rede fabuliert, FDP-Chef Guido Westerwelle wolle nun alle „Hartz IV“-Empfänger in einem mit Stacheldraht umgebenen Lager in Ostdeutschland sammeln. Über dem Eingang, „steht in eisernen Lettern: Leistung muss sich wieder lohnen“. Viele sehen darin eine Anspielung auf den menschenverachtenden Spruch „Arbeit macht frei“ am Tor des Konzentrationslagers Auschwitz.
Westerwelle forderte den Brauereichef und Organisator des Politiker-„Derbleckens“ deshalb auf, künftig „von Einladungen an meine Person abzusehen“. Am Freitag kündigte Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) zumindest einen vorübergehenden Boykott des Politiker-„Derbleckens“ an.