Nach Neonazi-Abfuhr: Das sagt der Hirschgarten

München – Da staunten Philipp Hasselbach, bekennender Münchner Neonazi, und sein Gefolge nicht schlecht, als sie am vergangenen Wochenende von den übrigen Gästen lautstark aus dem Hirschgarten vertrieben wurden. Backstage-Betreiber Hans-Georg Stocker hatte die Nazi-Bande erkannt und die Gäste des Biergartens auf einer Bierbank stehend über deren Gesinnung aufgeklärt. Ein eindeutiges Zeichen, dass München eben doch zum allergrößten Teil bunt ist, und rechtsradikales Gedankengut nicht duldet.
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Der Kreisverband München der Partei "Die Rechte" hatte den ursprünglichen Bericht der Bild-Zeitung mit einer Pressemitteilung unter dem ausgesprochen sachlichen Titel "Lügenpresse halt die Fresse!" zurückgewiesen. Jetzt hat sich der Hirschgarten selbst zum Vorfall geäußert und sich seinerseits für ein buntes und tolerantes München ausgesprochen. Zusätzlich hat der Biergarten einen Verantwortlichen ernannt, der sich künftig um solche Fälle kümmern soll.
Hasselbach und Konsorten müssen sich demnach wohl nach einem neuen Biergarten umsehen.
Lesen Sie hier die Erklärung des Pächters Johann Eichmeier:
Unser Biergarten steht für Vielfalt und Toleranz, denn hier kommen Tag für Tag Münchner, Europäer und Gäste aus aller Welt zusammen und leben die bayerische Biergartenkultur.
Deshalb sind wir verärgert: Leider haben Gäste den Weg zu uns gefunden, die genau das Gegenteil verkörpern. Diese Gäste mit rechten, undemokratischen und intoleranten Gedankengut waren, sind und werden bei uns keine erwünschten Gäste!
Das ist Teil unseres Selbstverständnisses. Deshalb stehen wir auch eindeutig zu dem Bündnis „München ist bunt! … auch in Gaststätten und Hotels“ und leben diesen Grundsatz.
Als größter Biergarten in München bleibt die Herausforderung, dass wir natürlich nicht jeden Gast persönlich kennen. Mehr denn je wollen wir Hinweise von unseren Gästen ernst nehmen. Deshalb haben wir hausintern einen Verantwortlichen benannt, der sich dieser Fälle immer sofort annimmt.
Wir sind eine offene und herzliche Gastronomie. Wir wollen, dass alle unsere Gäste die Vielfalt im Biergarten und darüber hinaus schätzen. Unsere Mitarbeiter arbeiten Tag für Tag daran, diese tolerante Kultur zu leben und erlebbar zu machen.