Nach Missbrauchsvorwürfen: Musikhochschule München zieht Konsequenzen

Die Musikhochschule in München zieht nach den letzten Missbrauchsvorwürfen Konsequenzen. Eine Folge: Unterricht in Privaträumen ist künftig untersagt.
von  AZ/dpa
Siegfried Mauser beim Prozess am Landgericht München I im Mai 2018.
Siegfried Mauser beim Prozess am Landgericht München I im Mai 2018. © jot

München - Nach Missbrauchsvorwürfen gegen ihren ehemaligen Präsidenten zieht die Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) Konsequenzen.

Künftig ist beispielsweise der Unterricht in Privaträumen verboten. "Das Verbot von Unterricht in Privaträumen ist notwendig, um eine deutliche Trennung zwischen Privatem und Beruflichem herzustellen", sagte der aktuelle Präsident der HMTM, Bernd Redmann, laut Mitteilung vom Donnerstag. Das sei in der Senatssitzung beschlossen worden. "Die Entscheidung ist uns aber nicht leicht gefallen. Die große Raumnot an einigen unserer Standorte wird sich durch diese Maßnahme weiter verschärfen."

Der frühere Direktor der Hochschule war Mitte Mai wegen sexueller Nötigung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Im Juli kündigte das bayerische Wissenschaftsministerium an, dass eine Expertenkommission die Hochschule genauer unter die Lupe nehmen und unter anderem prüfen soll, ob an der Musikschule der Missbrauch von Abhängigkeitsverhältnissen leicht möglich sei. Präsident Redmann sagte: "Wir stehen in besonderer Verantwortung."

Siegfried Mauser beim Prozess am Landgericht München I im Mai 2018.
Siegfried Mauser beim Prozess am Landgericht München I im Mai 2018. © jot

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