Nach MeToo: Anzeigen wegen Sexualdelikten steigen rasant

Die Zahl der angezeigten Strafdelikte ist in München nach der "MeToo"-Debatte in die Höhe geschnellt. 
von  dpa/AZ
Die "MeToo"-Debatte kam 2017 ins Rollen.
Die "MeToo"-Debatte kam 2017 ins Rollen. © Symbolfoto: Frank May/picture alliance/dpa

München - Die "MeeToo"-Debatte hat Auswirkungen auf die Anzeigen von Sexualdelikten - auch in München. Dort ist nach der Debatte die Zahl der angezeigten Strafdelikte in die Höhe geschnellt. 2018 wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft München I 1.531 Sexualstraftaten angezeigt - knapp 27 Prozent mehr als im Jahr davor.

"Eine große Rolle haben die "MeToo"-Debatte und die Berichterstattung in den Medien gespielt", sagte Oberstaatsanwältin Veronika Gieser am Donnerstag. Inzwischen sei ein anderes Bewusstsein für Straftaten vorhanden und vor allem Vorfälle in Beziehungen, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz würden anders gewertet.

Verschärfung des Sexualstrafrechtes Ende 2016

Eine weitere Rolle spielt die Verschärfung des Sexualstrafrechts Ende 2016 - Stichwort: "Nein heißt nein." Seither steht auch sexuelle Belästigung unter Strafe.

Die Zahl der Beschuldigten im Bereich sexuelle Belästigung stieg laut Staatsanwaltschaft von 232 im Jahr 2017 auf 414 im vergangenen Jahr. Bei Übergriffen wie Vergewaltigung laut Paragraf 177 des Strafgesetzbuches waren es 2018 insgesamt 630 Beschuldigte - im Vergleich zu 403 im Jahr 2016.

Dazu kamen im vergangenen Jahr 297 Verfahren wegen Sexualstrafdelikten gegen unbekannt.

 "MeToo"-Debatte kam 2017 ins Rollen

Die "MeToo"-Debatte kam 2017 ins Rollen. Unter dem Hashtag #MeToo posteten vor allem Frauen in sozialen Netzwerken millionenfach ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen.

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