Nach Konflikten mit Anwohnern: Kletterzentrum in München ist nun um eine Attraktion reicher

München - Sieben lange Jahre hat es von der ersten Planung bis zur Fertigstellung der Boulderhalle gedauert. Eine schwierige, eine komplizierte Geburt. Umso glücklicher sind die Beteiligten mit dem Ergebnis. Das DAV Kletter- und Boulderzentrum München-Süd, mit seinen bislang zwei Kletter-Hallen schon seit langem eine beliebte Anlaufstelle für Fans, ist künftig um eine Attraktion reicher. Die dritte Halle soll in Sachen Bouldern der Nachfrage, gerade bei jungen Fans für das "Klettern ohne Seil in Absprunghöhe" gerecht und zu einem neuen Boulder-Dorado werden.
Dank der neuen Halle kommt das Kletterzentrum auf 1200 Quadratmeter Kletterfläche fürs Indoor-Bouldern. Im unteren Bereich der Halle mehr fürs breite Publikum, im oberen Bereich geht es dann etwas strenger zu. Die Outdoor-Flächen fürs Bouldern sind vor der Eröffnung am Wochenende noch in Arbeit. Auf jeden Fall sollen hier am Ende vom Profi bis zum Anfänger alle ihren Platz finden.
Neue Boulder-Halle in München: Rund zehn Millionen Euro hat der Bau gekostet
Ein großes Anliegen: die Barrierefreiheit. "Ziel der Trägervereinssektionen war es, sicherzustellen, dass die drei Hallen nicht nur untereinander barrierefrei gebunden sind, sondern auch, dass sämtliche Einrichtungen innerhalb der Kletterhalle für Menschen mit verschiedenen Arten von Einschränkungen leicht zugänglich sind", sagen die Kletterer. Markus Mair, Jugendleiter der Stiftung Pfennigparade ist jedenfalls jetzt schon "sehr glücklich" über das neue Angebot.

Bis hierhin war es aber ein langer Weg, geprägt von vielen Konflikten mit Anwohnern, die unter anderem um die Parkplatzsituation und die Frischluftschneise fürchteten. Diese Auseinandersetzungen haben Zeit und Geld gekostet, erklärt Architekt Ralph Gieringer. Der eigentliche Bau war dann in nur neun Monaten fertig. Insgesamt wurden hier knappe zehn Millionen Euro verbaut. Zwei Millionen kamen als Zuschuss von der Stadt, sagt Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). Auch sie ist "sehr begeistert" über das Ergebnis. Und sie weiß wovon sie redet, wenn es um Bouldern und Klettern geht: "Ich habe beides probiert, Klettern war einfacher."
Das Areal in Sendling ist Europas größte Kletteranlage
Auch wenn es am Wochenende schon losgehen kann, so ganz ist die neue Halle noch nicht fertig. Die Outdoorboulder und Kletterwände, der Übungsbereich und der Spielplatz werden erst nach der Eröffnung fertiggestellt werden können. Wann genau? "Im Laufe des Jahres", antwortet Andreas Roth, Vorsitzender des Trägervereins, der AZ. Ist erst einmal alles fertig, kommt das Zentrum in allen drei Hallen auf beeindruckende 5100 Quadratmeter Klettermöglichkeiten und 1850 Quadratmeter Boulder- und Trainingsfläche. Am Ende soll man in Sendling auch am Trainings-Fels üben können, was man am echten Fels in den Bergen als Fertigkeiten brauchen wird.

Das DAV Kletter- und Boulderzentrum München-Süd, das kann man schon vor der Eröffnung sagen, gewinnt mit der neuen Boulder-Halle deutlich an Attraktivität in einer Sportart, die in Paris auch olympisch ist. Nationaltrainer Ingo Filzwieser freut sich: Denn die umgebaute kleine "Boulder-Kammer" im Zentrum gewinnt jetzt als Trainingsstätte auch für die Spitzensportler an Bedeutung.
Um den Neubau zu feiern, lädt das Kletterzentrum in der Thalkirchner Straße 207 am 23. und 24. März zum Opening Weekend ein. Bei freiem Eintritt mit Schnupperkursen und anderen Angeboten.
Weitere Infos: kbthalkirchen.de/eroeffnung2024