Nach Käfers Abflug: Ein Neuer für die Schranne
München - Jetzt ist es endlich hochoffiziell: In der Schrannenhalle wird - mal wieder - alles neu. Seit Ende letzten Jahres brodelte die Gerüchteküche, die Abendzeitung berichtete es bereits exklusiv – und nun kommt die Bestätigung: Käfer will raus, ein Supermarkt will rein. Hans Hammer, Boss der Schrannen- (und mitunter auch Pannen-)Halle, lädt am späten Dienstagnachmittag zur Pressekonferenz in den Pschorr und spricht Klartext: „Nach zahlreichen Geburtsfehlern reagieren wir auf die Entwicklungen der letzten Jahre – die Schranne funktioniert als kleinteilige Markthalle leider nicht. Was läuft, sind die Gastro-Stände.“
Nur Gastro auf den rund 4000 Quadratmetern wäre aber auch keine Lösung, zumal die Anwohner etwas dagegen hätten. Käfer als „Anker-Mieter“, wie Hammer es nennt, möchte sich frühzeitig aus der Schranne verabschieden. Der schicke Hauptmieter richtet sich konzeptionell neu aus, will kein so genanntes Shop-in-Shop-Prinzip mehr haben.
Sieben Jahre würde der Vertrag mit Käfer noch laufen, doch Hammer hat schon einen Plan B – und der sitzt neben ihm: Lebensmitteleinzelhändler Peter Simmel, der mit seinen 20 Märkten etwa 150 Millionen Euro Umsatz macht. Der gebürtige Münchner wagt den Schritt in die Schranne. Umgebaut werden soll nach dem Weihnachtsgeschäft.
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Gibt’s künftig Schweinebauch statt Schampus? „Mit Edeka, wie vorab behauptet wurde, hat das nichts zu tun“, erklärt der Unternehmer zur AZ. „Wir nennen den Markt, der zwei Drittel des Erdgeschosses einnehmen soll, einfach Simmel. Preislich sind wir günstiger als Käfer. Wir freuen uns auf die Innenstadt!“
Der Mitbringsel-Magnet Butlers und die Milka-Welt wollen genauso bleiben wie auch der Party-Grieche Kytaro im ersten Stock. Vermutlich werden ein paar der noch 15 übrigen kleinen Händler weichen oder zusammenrücken. „Luft ist ja derzeit genug in der Schranne“, meint Hammer, der Grund-Optimist. „Ich bin immer noch Fan der Halle“, sagt er der AZ nach der offiziellen Runde. „Aber wenn Käfer nicht mehr will, muss ich halt reagieren.“ Nach dem Weihnachtsgeschäft will er mit den Umbauten beginnen, vorher bedarf es noch „ein, zwei Genehmigungen“: „Um die Marktnutzung umzustellen, benötigen wir die Zustimmung der Verwaltung und des Kommunalausschusses.“
Um die Unterstützung der Viktualienmarkt-Händler bemüht er sich jetzt schon. Wie ist da die Stimmung? „Grundlegend dagegen sind nicht alle.“
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