Nach Holi-Festival: Kein Zugang zur U-Bahn

Nachdem am Samstag ein heftiges Unwetter das Holi-Festival auf dem Messegelände in Riem vorzeitig beendet hatte, machten sich viele Besucher fluchtartig auf dem Weg nach Hause. Der Zugang zur U-Bahn blieb dem Partyvolk allerdings zunächst verwehrt.
München - Aus Angst um die Sauberkeit der Züge, ließ die MVG den Eingang zur U-Bahnstation Messestadt-Ost von der Sicherheitswacht schließen. Zu dem Zeitpunkt versammelten sich etwa 5.000 Leute an der gesperrten Station. Weil die Wartenden über die Lage im Unklaren gelassen wurden, heizte sich die Stimmung rasch auf. Eine Frau musste von Rettungssanitätern behandelt werden, nachdem ihr im Gedränge die Kraft ausgegangen war. Erst auf Druck der Polizei wurde der Bahnsteig wieder freigegeben.
Weil es keine Verletzten gab, tauchte der Vorfall weder in Berichten von Polizei noch von Notärzten auf. Öffentlich machte ihn erst der Stadtrat Johann Altmann (Freie Wähler), der von Beruf Polizist ist und am Samstag selbst Dienst hatte. „Nicht erst seit der Katastrophe bei der Duisburger Loveparade müsste jedem klar sein, wie schnell eine solche Situation kippen kann – nur der MVG ist es das offenbar nicht“, sagt Altmann.
Die MVG weist solche Vorwürfe zurück. Es sei lediglich darauf geachtet worden, dass stark verschmutzte Fahrgäste nicht in den U-Bahnhof gelangen. Eine entsprechende Vereinbarung sei vorab auch mit dem Veranstalter getroffen worden.
Beim Holi-Festival bewerfen sich die Besucher mit kleinen Beuteln voller Farbpulver. Als der Regen einsetzte, verwandelte sich das Pulver jedoch in eine klebrige Masse. Da halfen auch die Laubbläser nichts mehr, mit denen die Leute vor der U-Bahn-Fahrt freigepustet werden sollten. Wenn aber Sauberkeit vor Sicherheit gehe, findet Stadtrat Altmann, „dann müsste man bei der Wiesn die U-Bahn ständig sperren“.