Nach der Wiesn: Bewusstlose vergewaltigt
MÜNCHEN - Drei Männer sind wegen Vergewaltigung angeklagt. Doch das Opfer hat sich bislang nicht gemeldet. Am Freitag beginnt einer der seltsamsten Prozesse des Jahres.
Vor der 2. Strafkammer des Landgerichts beginnt heute einer der seltsamsten Prozesse des Jahres. Denn obwohl das Opfer bis auf den heutigen Tag nicht ausfindig gemacht werden konnte, finden sich die drei Münchner Robert F. (29), Ignaz Ö. (28) und Peter M. (25) wegen schwerer Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch widerstandsunfähiger Personen und Körperverletzung auf der Anklagebank wieder.
Die Anklage stützt sich unter anderem auf Fotos, die beweisen sollen, dass sich die drei Männer am letzten Wiesntag 2007 an einer unbekannten und durch K.O.-Tropfen wehrlos gemachten Frau vergingen. Doch „Liserl“ - so stand es auf einem Namensschild, dass mit einer Holzwäscheklammer an ihrem Top befestigt und von Zeugen auf der Wiesn erkannt worden war – bleibt wie vom Erdboden verschwunden. Wahrscheinlich weiß sie nicht einmal, was mit ihr geschehen ist, nachdem sie die drei jungen Männer auf der Wiesn kennengelernt hatte.
Mit K.O.-Tropfen machten die Männer das Mädchen bewusstlos.
Laut Anklage wurde sie von den drei Männern in der Wohnung des Studenten Robert F. in Obersendling mit K.O.-Tropfen bewusstlos gemacht. Ignaz Ö. soll sie ausgezogen und angefasst haben. Während Peter M. mit dem Handy Fotos machte, hätten Robert F. und Ignaz Ö. die Frau dann mehrfach vergewaltigt. Die Polizei kam der Vergewaltigung eher zufällig auf die Spur. Wegen eines Drogendeliktes war das Handy von Robert F. von der Polizei überprüft worden. Dabei stießen sie auf 15 Fotos, die den Missbrauch zeigen. Mit der Veröffentlichung der Fotos der drei Männer hofften die Ermittler, dass das Opfer sich meldet. Bislang eine vergebliche Hofnung. So weiß man bislang nur, dass sie 18 bis 26 Jahre alt und 1,65 bis 1,70 Meter groß ist. Sie trug im Oktober 2007 dunkle, schulterlange Haare. Vermutet wird, dass sie in Bogenhausen in der Nähe der Prinzregentenstraße wohnt.
Robert F. hat laut Anklage zwei Monate später erneut zugeschlagen. Opfer war demnach im Dezember 2007 der Halbbruder eines Spezl. Als dieser nach reichlich Alkohol, Ectasy und K.O.-Tropfen bewusstlos wurde, habe ihm Robert F. eine Whiskeyflasche anal eingeführt. Auch hier wurden Aufnahmen gemacht. Robert F. soll das Video sogar noch an drei Zeugen verschickt haben. [
jot/rah
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