Nach dem Schneegestöber: Jetzt kommt der Matsch

Der Wintereinbruch in der Stadt führt zu einigen Unfällen. Am Romanplatz entgleist die Trambahn. Vor allem ältere Menschen fühlen sich in Schnee und Matsch unsicher.
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Beschneit: Die Skulptur von Markus Lüpertz auf dem Königsplatz.
Daniel von Loeper Beschneit: Die Skulptur von Markus Lüpertz auf dem Königsplatz.

Der Wintereinbruch in der Stadt führt zu einigen Unfällen. Am Romanplatz entgleist die Trambahn. Vor allem ältere Menschen fühlen sich in Schnee und Matsch unsicher.

Die Oberstufler fotografieren verschneite Skulpturen am Königsplatz und haben sichtlich Spaß dabei, „Eigentlich wollen wir ins Museum für klassische Abgüsse“, sagt die Lehrerin Gabi Neumeier vom Ruprecht-Gymnasium auf dem Königsplatz. „Aber die Schüler scheinen den Schnee hier ja richtig zu genießen.“ München ist weiß, der Winter ist da - und bringt nicht nur Spaß.

Straßenglätte, Frost, aber auch Nachlässigkeit sorgten schon in der Nacht zum Sonntag für Unfälle auf Münchens Straßen. Ein 37-Jähriger fuhr am frühen Sonntagmorgen auf der Tegernseer Landstraße stadtauswärts. Als er aus einer Unterführung raus war, gab er Gummi. Vergessen hatte der Mann dabei allerdings die Tatsche, dass er keine Winterreifen aufgezogen hatte.

Das Heck seines BMWs brach aus, der Wagen prallte frontal gegen einen entgegenkommenden Skoda. Glück für die beiden Fahrer: Sie kamen mit leichten Verletzungen davon und mussten nur ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die beiden Autos sind allerdings schrottreif.

Glück im Unglück hatten auch die Fahrgäste der Tramlinie 12 am Montag in der Früh am Romanplatz. Der Schienenbereich war voller Schnee und Eis, die Tram konnte die Spur nicht halten und entgleiste. Ein Rüstwagen musste mit einer Seilwinde die Straßenbahn wieder zurück auf die Schienen ziehen. Auch Feuerwehrleute mussten bei der Aktion helfen.

Für André Focke ist das Wetter auch eine Herausforderung. Der Münchner Kraftfahrer fährt mit seinem 25-Tonner für eine private Müllentsorgungsfirma in der Innenstadt herum.

Seit 6.30 Uhr ist der Brummi-Fahrer schon im Dienst - und schon jetzt genervt von Schnee und Matsch. „Der LKW fährt sich komplett anders. In Schwabing ist es durch die vielen geparkten Autos am Straßenrand sehr eng, wenn ich da nicht langsam fahre, rutscht mir das Fahrzeug weg.“

Auch das Mülltonnenschieben ist im verschneiten München schwieriger. „Gerade bei den großen Tonnen muss ich aufpassen, sonst passiert es, dass ich zwar stehen bleibe, die Tonnen auf dem Eis aber weiterrutschen“.

Auf dem Marienplatz ist vom vielen Schnee nicht mehr viel übrig. Neben dem einen oder anderen Standl türmt sich ein kleines Schneehäufchen. Am Boden brauner, dreckiger Schneematsch. Ist er allerdings hartgetreten, wird es richtig glatt.

Die Leute gehen langsamer, viele haken sich bei ihrem Partner ein, um nicht hinzufallen. Einer 86-jährigen Frau fällt das Gehen sichtlich schwer. Gebeugt über ihren Stock plagt sie sich bei jedem Schritt. „Wenn der Matsch nach dem Schnee jetzt bleibt, wird es besonders schwer für mich. Wäre ich doch bloß nicht aus dem Haus gegangen!“

Tobias Langenbach

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