Nach Brandanschlag auf Hundestaffel in München: Polizei setzt hohe Belohnung aus

München - Hinter rot-weißem Absperrband reihen sich die Überreste der Fahrzeuge aneinander. Es sind nur noch Gerippe, verkohlt und mit abgeschmolzenem Lack, die Reifen und Scheiben sind durch die enorme Hitze zerborsten. Auf dem Boden liegen Kennzeichen und Glassplitter. In der Luft hängt noch immer deutlicher Brandgeruch, auch knapp eine Woche, nachdem in Untermenzing 23 Einsatzfahrzeuge der Diensthundestaffel in Flammen standen.
Gegenstände mit möglicher Tatrelevanz im Wald gefunden
Die Polizei sucht weiterhin mit Hochdruck nach Spuren, um den möglichen Brandanschlag von der Nacht auf Samstag aufklären zu können. Mit einem neuen Fahndungsplakat bitten die Beamten nun auch die Bürger um Unterstützung. In den vergangenen Tagen haben Suchmannschaften das Waldstück durchforstet, das das Gelände der Hundestaffel an der Angerlohstraße 111 umgibt. "Dabei wurden Gegenstände gefunden, die möglicherweise Tatrelevanz haben", sagt Polizeisprecher Thomas Schelshorn. Die Untersuchungen in der Umgebung würden weitergeführt: "Wir drehen jeden Stein um."
Helfen könnten laut Schelshorn auch Beobachtungen von Bürgern, die in der Tatnacht gegen 2.25 Uhr etwas Ungewöhnliches bemerkt haben. Das könnte etwa eine verdächtige Person, ein Fahrrad oder ein Fahrzeug sein, das im Bereich der Angerlohstraße gesehen wurde. "Wir ermitteln in alle Richtungen", so Schelshorn. Die Beamten suchen auch nach einem kleinen, silbernen Vorhängeschloss der Marke Abus, das auf dem Fahndungsplakat abgebildet ist. "Wir gehen im Moment davon aus, dass es tatrelevant ist", sagt Schelshorn. Wer Hinweise dazu oder zu anderen Beobachtungen geben kann, soll sich an das Polizeipräsidium München oder jede andere Polizeidienststelle wenden. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Polizei eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.
Brandanschlag auf Polizei: Schaden wird auf 3,5 Millionen geschätzt
Der Schaden ist indes noch größer als angenommen: Die Polizei schätzt ihn mittlerweile auf rund 3,5 Millionen Euro. Durch giftige Dämpfe und Stoffe, die in den Boden gesickert sind, sei zudem die Umwelt stark beeinträchtigt worden, sagt Schelshorn.