Nach bösem Sturz in der Arena: FC Bayern soll zahlen

Drehkreuzspringer, die ohne Ticket ein Fußball-Stadion entern – das gibt's nur beim FC Bayern. Behauptet Fritz R. und verlangt vom Rekordmeister bis zu 160.000 Euro, weil er von einem Drehkreuzspringer umgestoßen und schwer verletzt wurde. Der Verein habe nicht ausreichend Tickets kontrolliert und sei daher seiner Verkehrssicherungspflicht nicht ausreichend nachgekommen, so das Argument des Klägers, der mit Gehhilfe in den Justizpalast kommt.
Das war geschehen: Der Versicherungsagent (44) besuchte am 9. April 2014 ein Champions-League-Spiel gegen Manchester United in der Arena. Das heißt, viel gesehen hat Fritz R. nicht. Noch vor dem Spiel war er von einem Gästefan, der über ein Drehkreuz gesprungen war, von hinten umgestoßen worden.
Während die Bayern 3:1 gewannen, musste sich der Österreicher medizinisch versorgen lassen. Die Kniescheibe war bei dem harten Aufprall zertrümmert worden, er brach sich den Arm, ein Zahn steckte im Boden.
Mindestens 25.000 Euro an Schmerzensgeld soll der FC Bayern bezahlen, dazu kommen 67.000 Euro materiellen Schadens. Dazu soll festgestellt werden, dass der Verein auch für künftige Kosten aufkommt.
Der Vertreter des FC Bayern lehnt eine Haftung "angesichts der Rechtslage" ab. Der Kläger sei der einzige der 24 Millionen Besucher der vergangenen zwölf Jahren, der sich auf diese Art und Weise verletzt hat. Wahrscheinlich sei eine solche Verletzung also nicht.
Das ist auch die Ansicht des Richters. Die Erfolgschancen der Klage sind gering. Allerdings: Kartenkontrollen vor dem Drehkreuz – so wie sie der Kläger anmahnt – hat auch der FC Bayern bei Risikospielen auf dem Plan.
Der Richter will am 5. April erklären, wie es im Prozess weitergeht.