Nach Boerboelsattacke: Peta fordert Hundeführerschein für Bayern
München - Nach der Hundeattacke auf einen 45-Jährigen in Riem fordert Peta die Einführung eines Hundeführerscheins in Bayern.
"Viele Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Dass die Tiere den Mann angreifen und schwer verletzen konnte, war absolut fahrlässig und verantwortungslos", sagt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.
Hundeführerschein in Bayern nicht verpflichtend
"Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist."
Die Tierrechtsorganisation fordert nun, in Bayern einen Hundeführerschein einzuführen. Dieser sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.
München belohnt Halter mit Hundeführerschein
In Niedersachsen ist ein solcher "Sachkundenachweis" seit Juli 2013 verpflichtend - die Vorfälle mit Hunden nahmen in den darauffolgenden Jahren kontinuierlich ab.
Die Stadt München "belohnt" Hundehalter, die nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert haben, mit einer einhjährgen Befreiung von der Hundesteuer. Verpflichtend ist er aber nicht.
Am Dienstag hatten zwei Boerboels in Riem einen 45-Jährigen attackiert und schwer verletzt. Die Hunde verbissen sich in dem Mann, und rissen ihm unter anderem einen Teil seiner Wade heraus. Gegen den Hundehalter läuft nun ein Strafverfahren, die beiden Hunde wurden ins Tierheim gebracht.
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