Nach Bericht in der AZ: Geobuch ist gerettet
MÜNCHEN - Nach vielen gescheiterten Verhandlungen hat das insolvente Traditionsgeschäft Geobuch am Vitkualienmarkt jetzt doch noch einen Investor gefunden - nach einem Bericht in der Abendzeitung.
Bei Geobuch am Viktualienmarkt gibt es seit 43 Jahren Reiseliteratur und Spezialkarten, die man im normalen Buchhandel nicht bekommt. Anfang März musste Geobuch beim Amtsgericht München Insolvenzantrag stellen. Das Geschäft stand vor dem Aus.
„Zwar hatten zahlreiche Investoren, darunter Verlage, Buchhandlungen und sogar wohlhabende Kunden konkretes Übernahmeinteresse bekundet – zuletzt scheiterten die Verhandlungen aber“, sagt der vom Gericht bestellte Münchner Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann.
Nach dem AZ-Bericht meldete sich ein Interessent aus der Nachbarschaft
Pohlmann hat, wie er erklärt, trotzdem an den Fortbestand des Traditionsunternehmens geglaubt und deswegen den Betrieb nicht eingestellt. Schließlich fand sich doch noch ein Investor: Nach einem Bericht über das drohende aus des Traditionsladens in der AZ meldete sich der Münchner Reiseveranstalter für Individualreisen "mavia soul travel", der im benachbarten Sporthaus Schuster ein Reisebüro betreibt - Er wird zum 1. August 2009 neuer Eigentümer von Geobuch.
„Wir waren über die drohende Schließung des Geobuch-Ladens bestürzt.“ sagt Julia Malchow, Geschäftsführerin von "mavia soul travel". Sie hatte in der AZ vom verzweifelten Kampf der Mitarbeiter gegen die drohende Zerschlagung der Firma gelesen. „Unsere Kunden und unsere Mitarbeiter statten sich bei Geobuch mit Reiseliteratur und Karten aus. Wir sehen in der zukünftigen Zusammenarbeit mit dem Buchladen eine perfekte Ergänzung aus Reise und Literatur.“, so Malchow.
Das Ladengeschäft bleibt im vollen Umfang bestehen
Ab August übernimmt "mavia soul travel“ den Betrieb – ohne Unterbrechung. „Das Ladengeschäft im Rosental bleibt in vollem Umfang bestehen; Geobuch bleibt Geobuch“ sagt die künftige Chefin. Nach einem für Herbst geplanten Umbau werde der Laden voraussichtlich Ende Oktober "in neuem Glanz erstrahlen“.
Dabei soll aber der Charme des Ladens erhalten bleiben: „Um die Wünsche und Ideen der Stammkunden berücksichtigen zu können, ist jeder Geobuch-Kunde eingeladen, diese zu notieren und in die Sammelbox im Laden einzuwerfen.“, sagt Malchow.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Großteil der Geobuch-Beschäftigen, die teils seit über 20 Jahren im Betrieb sind, sollen eine Anstellung im neuen Geobuch finden.
- Themen:
- Amtsgericht München