Nach Auseinandersetzungen: Das droht den Krawallos aus dem Englischen Garten in München

Nach den heftigen Ausschreitungen in den vergangenen Wochen will die Polizei nun verstärkt gegen die Unruhestifter im Englischen Garten vorgehen. Vorbild könnte dabei auch eine vom Oktoberfest bekannte Sanktion sein.
von  Ralph Hub
Am vergangenen Wochenende lösten Krawallmacher einen Großeinsatz im Englischen Garten aus.
Am vergangenen Wochenende lösten Krawallmacher einen Großeinsatz im Englischen Garten aus. © Daniel von Loeper

München - Wilde Partys, Betrunkene, Jugendliche, die gezielt provozieren und Randale suchen. Nach zwei turbulenten Wochenenden soll im Englischen Garten wieder Ruhe einkehren.

Bis zu 1.000 junge Leute hatten sich am Monopteros getroffen und gefeiert: Alkohol, Prügeleien, Provokationen. Am Ende wurden sogar Rettungskräfte bedrängt, die einer Frau halfen. Den Ärger angezettelt haben, wie die Polizei inzwischen zu wissen glaubt, lediglich ein paar Dutzend Jugendliche. Überwiegend junge Männer im Alter von 15 bis 25 Jahren. Die meisten wohnen in den äußeren Stadtbezirken. Sie hatten sich im Englischen Garten verabredet. Etliche sind hinlänglich polizeibekannt und fielen bereits in früheren Jahren im Park unangenehm auf.

Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs. Geprüft wird auch, ob künftig für manche Leute ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot für den Englischen Garten ausgesprochen werden kann. "Auf dem Oktoberfest hat das in den letzten Jahren durchaus Wirkung gezeigt", sagt Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Der Ärger sei von einer relativ kleinen und überschaubaren Gruppe ausgegangen, heißt es bei der Polizei.

Polizei: Krawallos suchen bewusst die Konfrontation

Die allermeisten im Englischen Garten hätten sich friedlich verhalten und seien Ärger aus dem Weg gegangen. Gloria Martins: "Es geht nicht darum, Leute zu kriminalisieren, die im Englischen Garten feiern und sich amüsieren wollen."

Einige Krawalltypen hätten an den letzten beiden Wochenenden bewusst die Konfrontation gesucht, heißt es im Präsidium. Ihnen sei es gelungen, Stimmung gegen Polizei und Rettungskräfte zu machen, die Situation nachts im Park anzuheizen und dabei unter Umstehenden einen "Solidarisierungseffekt" bewirkt. Vermehrte Streifen und mehr Polizisten in Zivil sollen im Englischen Garten dezent und unauffällig unterwegs sein. Das Präsidium verspricht sich davon mehr Erfolg als von einem massiven Einsatz. Ein Großaufgebot jedes Wochenende würde die Stimmung im Englischen Garten nur weiter anheizen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.