Nach 26 Jahren Ehe: Mann will Frau umbringen
MÜNCHEN - Vor dem Münchner Schwurgericht steht ab Montag, 4. Mai 2009, ein 46-Jähriger wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau (46). Motoiv: Rache. Sie hatte sich von ihm getrennt, weil er sie schlug.
Gewalt in der Ehe – das endete für eine 46-Jährige beinahe tödlich. Ihr Ehemann Recai H. (46) muss sich ab dem heutigen Montag wegen versuchten Mordes vor dem Münchner Schwurgericht verantworten. 26 Jahre waren sie verheiratet. Sie haben drei gemeinsame Kinder im Alter von sieben, 21 und 22 Jahren. In den letzten Jahren hatte das Paar allerdings nur noch Streit. Nachdem er arbeitslos geworden war, griff er immer öfter zur Flasche. Grundlos prügelte er dann auf seine Frau ein. Im März 2008 verhängte das Münchner Amtsgericht ein sogenanntes „Betretungsverbot“. Das heißt: Er durfte die gemeinsame Wohnung nicht mehr betreten. Zudem wurde ihm verboten, sich seiner Frau in einem Umkreis von 100 Metern zu nähern. Ausgenommen, sie erlaubt es. Auch Telefon- und Brief-Kontakt war ihm untersagt. Recai H. lebte seitdem im Männerwohnheim.
In der Hand hielt er eine abgebrochene Glasflasche
Am 15. Juli 2008, gegen 16.45 Uhr, wollte Recai H. seine Frau dafür bestrafen, dass die Beziehung in die Brüche gegangen war und er Kontaktverbot bekommen hatte. Recai H. hatte zur Tatzeit fast vier Promille. Er wusste, dass seine Frau die Tochter (7) zu diesem Zeitpunkt von der Schule abholt. Unmittelbar hinter dem Stahlgruber-Center an der Einsteinstraße versteckte er sich auf einem Schulsportplatz in der Bothestraße (Haidhausen). In der Hand hielt er eine abgebrochene Glasflasche. Als seine Frau mit der Tochter auftauchte, gab sich der Vater zunächst friedlich. Er begrüßte seine Tochter und küsste sie.
"Hoffentlich stirbt die Frau"
Doch dann zückte der Mann die abgebrochene Flasche und ging mit äußerster Brutalität auf seine Frau los. Er stach ihr die Flasche mehrmals ins Gesicht. Zwei Männer gingen dazwischen, konnten den Täter überwältigen, alarmierten die Polizei. Recai H. schrie: „Hoffentlich stirbt die Frau!“ Sie kam mit Schnittverletzungen an Nase, Mund, Ohr und durchtrennten Nerven an einigen Fingern in ein Krankenhaus.
th
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