Na, endlich: Alles Vario!

Nach eineinhalb Jahren Hickhack und Gutachten für eine Million Euro lässt die Regierung von Oberbayern die Super-Tram doch noch zu - zumindest die Hälfte der Züge - vorläufig...
München - Erst zwei Tage vor Beginn des neuen Fahrplans hat die Regierung von Oberbayern die „vorläufige Inbetriebnahme“ von sieben der insgesamt 14 neuen Vario-Tram-Bahnen erlaubt. Das sind größere und schnellere Züge, die auf den Linien 19, 20 und 21 eingesetzt werden. Eineinhalb Jahre lang zog sich das Genehmigungsverfahren hin.
„In anderen Städten ging das deutlich schneller über die Bühne. Dabei ist die Rechtslage dieselbe“, klagte MVG-Chef Herbert König am Freitag. Er erfuhr die Neuigkeit als letzter – und nicht von der Regierung, sondern von Journalisten bei einer Probefahrt der Linie 16. Symptomatisch für das angespannte Verhältnis zwischen der MVG und der Aufsichtsbehörde.
Bis zuletzt hätten immer wieder neue Nachforderungen nur Papier produziert, klagt König: „Die MVG musste erstmals für rund eine Million Euro Gutachten in Auftrag geben. Mit der Sicherheit der Fahrgäste in der Praxis hatte das wenig zu tun.“ Die Regierung von Oberbayern selbst hatte von einem „übermäßig intensiven Bedarf an Beratung und Begleitung zur Erstellung der nötigen Antragsunterlagen“ gesprochen.
Die MVG muss nun am Wochenende Überstunden machen, um die Einsatzpläne für Montag zu ändern. Alle geschulten Vario-Fahrer können so kurzfristig aber noch nicht eingesetzt werden. Auch der Busersatz auf der Linie 12 wird noch einige Zeit bleiben, bis der Dienstplan der Fahrer abgestimmt werden kann.
Mit der Vario-Tram könnte der Englische Garten durchquert werden. Dafür wurde sie gekauft. Weil sie auf kurzen Strecken mit einem Akku fahren kann, werden da keine Oberleitungen gebraucht. Das muss die Regierung aber erst noch erlauben...