Mysteriöses Grummeln: Hilfe, unser Haus wackelt!
SENDLING - In der Valleystraße vibriert das Gebäude und keiner weiß, was dafür verantwortlich ist. Auch beim Baureferat ist man ratlos: „Bauarbeiten finden im Untergrund jedenfalls nicht statt“, heißt es. Woher kommt das mysteriöse Grummeln dann?
Das letzte Mal hat es Ludwig Friedrich früh am Morgen bemerkt: „Ich saß gerade beim Frühstück, als plötzlich der ganze Tisch vibriert hat“, erzählt der pensionierte Sozialpädagoge. Auch die Untertassen hat das „mysteriöse Grummeln“ im Untergrund bereits aus den Schränken geschleudert. „Mitunter haben wir das Gefühl, dass das ganze Haus wackelt“, sagt seine Frau Lore. Dabei leben die Friedrichs bereits seit über 30 Jahren in dem denkmalgeschützten Gebäude in der Sendlinger Valleystraße, ohne dass dort jemals etwas gewankt hätte. Doch seit einigen Monaten will das Brummen und Vibrieren unter dem Gebäude einfach kein Ende mehr nehmen. Zahlreiche Risse klaffen bereits an den Wänden: „Manchmal vibrieren auch die Gläser im Küchenschrank“, berichtet Stefan Kurz, der ebenfalls in dem Haus wohnt.
Die Hausbewohner haben deshalb vor drei Wochen einen Brief an die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) geschrieben, deren U-Bahn sie für das unerklärliche Phänomen verantwortlich machen. Vergangene Woche hat CSU-Stadtrat Marian Offman die Hausbewohner zudem zu einer Sitzung berufen. „Niemand kann sich erklären, woher das mysteriöse Vibrieren kommt.“
Auch beim Baureferat ist man ratlos: „Bauarbeiten finden im Untergrund jedenfalls nicht statt“, sagt Sprecher Jürgen Marek, der darauf hinweist, dass das Brummen auch von einer Baustelle in der Nähe stammen könnte.
Trotzdem will die MVG nun selbst nachschauen: „Wir werden das vor Ort prüfen“, sagte Stadtwerke-Sprecher Christian Miehling. Zuletzt hatten Mitarbeiter am Hohenzollernplatz vor einigen Monaten die Schienenoberfläche der U-Bahn kontrolliert, nachdem es vermehrt zu Beschwerden über Lärmund Vibrationsbelästigungen gekommen war. Damals hatten die Mitarbeiter aber keine Schäden gefunden.
Die Friedrichs hoffen nun, dass dies in ihrem Fall anders ist. „Ansonsten müssen wir noch miterleben, wie unser Haus allmählich auseinander fällt.“
Daniel Aschoff
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