Mysteriöser Tod im Senegal: Charles Huber ermittelt

Christl K. († 68) aus Niederbayern stirbt auf mysteriöse Weise im Senegal. Der frühere TV-Kommissar recherchiert vor Ort und sagt: „Für uns alle steht fest, dass sie vergiftet wurde“.
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Bummel über den Markt: Die rüstige Rentnerin Christl K. († 68) war in der Dorfgemeinschaft Warrang im Senegal sehr beliebt.
Martha Schlüter/privat Bummel über den Markt: Die rüstige Rentnerin Christl K. († 68) war in der Dorfgemeinschaft Warrang im Senegal sehr beliebt.

Christl K. († 68) aus Niederbayern stirbt auf mysteriöse Weise im Senegal. Der frühere TV-Kommissar recherchiert vor Ort und sagt: „Für uns alle steht fest, dass sie vergiftet wurde“.

LANDAU Als Polizeikommissar Henry Johnson spielte Charles M. Huber jahrelang in der Krimiserie „Der Alte“ mit, löste fiktive Fälle. Jetzt ermittelt der Sohn eines senegalesischen Diplomaten in einem echten Mord-Fall: „Es geht um den Tod der 68-jährigen Christl. Sie wohnte im Senegal in meiner Nachbarschaft. Wir gehen davon aus, dass Christl vergiftet wurde,“ sagt der 54-jährige Schauspieler, der gerade in dem afrikanischen Land recherchiert.

Die rüstige Christl K. stammte aus Landau an der Isar in Niederbayern. Sie betrieb ein Café, bevor sie 2000 nach Warrang auswanderte. Der Ort liegt am Meer, 80 Kilometer südlich von der senegalesischen Hauptstadt Dakar entfernt. Ihre Schwester Brigitte W: „Die Jahre zuvor war sie im Urlaub dort. Ihr hat das Klima so gut gefallen, dass sie runtergezogen ist. Hier hielt sie nichts mehr. Ihr 44-jähriger Sohn lebt bereits seit Jahren in Brasilien.“

Christl L. kaufte sich ein Haus mit Meerblick, heiratete den 30 Jahre jüngeren OumarB. Sie soll ihn sehr geliebt haben. Dennoch blieb sie misstrauisch. Dies belegt ein Ehevertrag. Darin wurde Gütertrennung und Monogamie vereinbart. Nach außen schien Oumar B. ein hilfsbereiter Ehemann. Er half ihr bei den Umbauten und Erweiterungen des Hauses, führte sie in seinen Freundeskreis ein. ChristlK. lernte schnell die Sprache, verfügte über viele soziale Kontakte.

„Sie kam mit ihrer lockeren Art sehr gut bei den Einheimischen an. Zudem sprach sie den lokalen Dialekt ,Woloff’ perfekt“, sagte Charles M. Huber. Er betreibt im Senegal ein eigenes Hilfsprojekt, das unter anderem Künstler, Jugendliche und Arme mit Spenden unterstützt. Kurz vor Weihnachten 2010 bekam der Schauspieler, der selbst aus Niederbayern stammt, über die Internetplattform „Facebook“ eine E-Mail.

„Ich wollte sie zuerst löschen. Bin dann aber über den Namen Christl gestolpert“, erinnerte sich Huber, der sich mit der Verwandtschaft in Verbindung gesetzt hat. Sie bat ihn um Hilfe, da Christl L. vor Weihnachten in ihrem Haus in Warrang erkrankt sei und er über gute Kontakte nach Afrika verfüge. Huber: „Ich habe mich sofort darum gekümmert, weil ich die Christl gut kannte.“

Fest steht: Christl L. litt plötzlich unter heftigen Krämpfen und Lähmungen. Ihr Ehemann Oumar B. soll sich nicht um sie gekümmert haben, ließ sie angeblich hilflos im Haus liegen. Huber startete von München aus eine Rettungsaktion – vergeblich. Am 31. Dezember starb ChristlK. in einer Klinik in Dakar. Für Huber steht fest: „Der Ehemann steckt dahinter. Er hat jede Hilfe verweigert. Derzeit gehen hier alle davon aus, dass Christl vergiftet wurde.“ Vermutlich wollte ihr Mann an das Haus im Wert von 200000 Euro. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte den Todesfall: „Die Deutsche Botschaft in Dakar kümmert sich die Ermittlungen.“ sem/th

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