Mysteriöse QR-Codes an Grabmälern in München rufen Polizei auf den Plan
München - Auf dem Waldfriedhof, auf dem Sendlinger Friedhof und auf dem Friedhof Solln sind rätselhafte QR-Codes an etwa 1000 Gräbern aufgetaucht.
QR-Codes auf Friedhöfen: Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung
Von einer möglichen Digitalisierung oder ähnlichen Initiativen sei den Friedhofsverwaltungen der Stadt nichts bekannt, berichtete die Polizei. Daher habe man sich an sie gewandt. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.
Beim Scannen der QR-Codes erscheint laut Polizei ein Textfeld, in dem die Inschriften und die Lage des jeweiligen Grabes beschrieben werden.
Pro Grab könnte ein Schaden von durchschnittlich 500 Euro entstehen
Die Polizei geht davon aus, dass die Aktion von langer Hand organisiert ist. Ein System der angebrachten QR-Codes konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Hintergründe sind demnach weiterhin unklar.
Wie die Ermittler mitteilten, handelt es sich um schwer zu entfernende Aufkleber auf den Grabmalen. Sollte der Fall nicht geklärt werden, müssten die Grabmale abgebaut, abgeschliffen und wieder aufgestellt werden. Pro Grab könne so ein Schaden von durchschnittlich 500 Euro entstehen, der Gesamtschaden durch die Aktion bewege sich im mittleren sechsstelligen Bereich.
Für die Gräberpflege beauftragte Firma ist der Polizei jetzt bekannt
Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen, und als Verursacher konnte mittlerweile eine Firma identifiziert werden, die für die Pflege der Gräber beauftragt wurde, hieß es am Mittwoch.
Ob die Anbringung der Aufkleber mit Einwilligung der Auftraggeber erfolgte, sei derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen: "Inwieweit ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt, prüft derzeit das ermittelnde Kommissariat 25 der Münchner Kriminalpolizei in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I."